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Grüße aus einem heißen und sommerlichen Berlin! Es sieht so aus, als seien eine Menge
FOTW-ler angekommen – alle, die wir erwartet
haben, und noch ein paar Überraschungsgäste waren hier im heißen überdachten Innenhof des
Deutschen Historischen Museums und genossen ein gemütliches Zusammensein, um das Eis zu brechen (oder
eher: es zu schmelzen). Eine ziemliche Umstellung ist das, von schwülen 33 Grad in Neuschottland auf viel trockenere 30
Grad in Berlin, und dazwischen eiskalte 5 Grad in Reykjavik!
Etwa 150 Leute trotzten dem Backofen
des Museum-Innenhofs, und ihnen winkte eine Woche großartiger Diskussionen (die schon begonnen hatten),
Gratiszugang zum Museum und eine Präsentation der Flaggen aus der Geschichte Deutschlands.
Danke an alle, die ihre
Anteilnahme für Jarig übermittelt haben - und Dank an Antonio dafür, dass er eine Postkarte verfasst hat. Dies macht
meine Aufgabe viel leichter - jetzt ich kann die Karte morgen abend bei der
FOTW-Besprechung herumreichen.
Jetzt aber ist es an der
Zeit herauszufinden, ob das Bier in Deutschland seinem Ruf gerecht wird.
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Tag 1 des ICV geht zu Ende
nach einer sehr interessanten Eröffnungszeremonie und einem Nachmittag voll Vorträgen. Der Morgen begann mit Vorstellungen und Begrüßungen verschiedener Mitglieder des
Organisationskomitees (die großartige Arbeit leisten!), dem
Einmarsch der Flaggen der teilnehmenden Organisationen und einem Grußwort von Andreas Herzfeld, der Flaggenkunde als
Mischung aus Archäologie und Journalismus
beschrieb. Auf Andreas folgte der Museumsdirektor, der andeutete, was wir im
Rest des Museums sehen könnten - Teile ihrer Sammlung
von 2000 Flaggen, wobei er anmerkte, dass einige noch nie zuvor zu sehen waren
- manche sind nie entfaltet worden (und, als wir sie sahen, konnten wir sehen,
warum - sie sind zerbrechlicher als die Schriftrollen vom Toten Meer!)
Michel Lupant erklärte den Kongress offiziell für eröffnet, und unser erster
Vortrag war eine detailliertere Beschreibung der Flaggensammlung des Museums
durch Hans Martin Hinz. Die Sammlung (oder zumindest ein kleiner Teil davon)
wird jetzt gerade ausgestellt, zweifellos wegen des Kongresses, aber er
beschrieb sehr gut, wie verschiedene Flaggen während der einen oder anderen geschichtlichen Umwälzung „entfernt“ worden sind – es klang sehr ähnlich wie die Darstellung, die wir vor einigen Jahren in Stockholm gehört haben! Allerdings erstreckt sich die Sammlung
ganz bis in die Moderne – es scheint, als habe die
Weltmeisterschaft letztes Jahr eine Menge für die Wiederbelebung der Verwendung der deutschen Flagge getan. Wir
hatten dann die Gelegenheit, die Sammlung zu betrachten. Die Mahnung „Keine Fotos! Keine Fotos!“ machte Einigen zu schaffen, aber ich vermute, dass
mehr als nur ein paar ohne Blitzlicht aufgenommen wurden. Die Angestellten des Museums waren gut auf
unseren Besuch vorbereitet und überraschend sachkundig - eine nette Geste! Das Museum ist ein beeindruckendes Gebäude – rosafarbene Vorderfront und
Innenhof aus dem 18. Jahrhundert, aber dahinter ein weitreichender „Kaninchenbau“ aus schönem glatten Kalkstein (hey,
ich bin auch Geologe!), sehr neu und sehr gut angelegt.
Nach dem Mittagessen begann die eigentliche Arbeit, und in der
Hitze und im Halbdunkel fing der Kollege neben mir an zu schnarchen (keinen
Namen!). Die ersten paar Darstellungen führten uns um die halbe Welt auf die Cook-Inseln und nach Guam - Michel
Lupant scheint immer Zeit zu finden, eine Reise zu einem ICV-Kongress in eine
Weltreise auszudehnen, und dieses Mal ging er auf die Cook-Islands und ließ die Geschichte der Flaggen Revue passieren. Er
hatte die Gelegenheit, die Königin der Inseln zu treffen,
die ihm einige Flaggen mit dem Portrait der Königin Victoria zeigten, die dem Rest der Welt neu waren. Seine Rede war
ein kühner Versuch zu beschreiben,
was er gesehen hatte, wenngleich nicht so sehr analytisch. Roman Klimes brachte uns dann nordwärts nach Guam - es scheint dort weniger zu geben,
was man über die Flagge sagen könnte, aber er grub die Blaupausen aus, die von einem
Lehrer verwendet worden waren, um die erste Flagge zu rekonstruieren, die dort
genäht worden ist, und er zeigte
uns ein Foto mit einer Szene, die fast identisch zu der auf der Flagge ist – es hätte nur noch das Kanu vorbeisegeln brauchen (und ein Flugzeug, um die Buchstaben
„G U A M“ mit roten Buchstaben in den Himmel zu malen).
Ted Kaye lieferte dann eine sehr gemessene Darstellung der
Flaggen von 50 US-Indianerstämmen, die von der
Lewis-Clark-Expedition 1804-06 entdeckt worden waren (alle diese Flaggen sind jünger - viele wurden anscheinend speziell für die Jubiläumsfeiern der Expedition gemacht), und er schloss seinen Vortrag ab,
indem er sie alle einzeln auf dem Bildschirm mit entsprechendem Kommentar
zeigte, um auf einige ihrer Bedeutungen hinzuweisen. Dies klang langwierig, als er es ankündigte, aber dann war es in der Tat ziemlich
faszinierend, wenn auch zweifellos Wasser auf die Mühlen für Peter Orenskis bevorstehende Rede über „Vexillogorrhoe“. Diese
Flaggen sind von Don Healy gut dokumentiert worden, aber es handelt sich um
einen Bereich, in den sich FOTW nie wirklich gewagt hat. Die letzte Rede vor
der Pause brachte uns wieder zurück nach Berlin mit einem äußerst knappen Überblick über die sieben Bären von Berlin - haarige,
glatte, große, kleine, Bären in Schilden, Bären mit Kronen und der moderne stärker stilisierte Bär. Sein Vortrag war ausgezeichnet, aber ich wünschte, er hätte sie mehr analysieren können - es ging zu schnell!
Nach einer weiteren kurzen Pause im hellen Sonnenschein gingen
wir zurück zur letzten Sitzung. Jelena Borosak Marijanovic erörterte die Sammlung von Flaggenplaketten im
Kroatischen Geschichtsmuseum - viele historische Flaggen scheinen besser auf
militärischen Plaketten erhalten
zu sein denn als Tuch - und sie zeigte einen winzigen Teil ihrer mehr 6000
Exemplare umfassenden Sammlung von Plaketten mit Flaggen der mitteleuropäischen Staaten zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Viele
von ihnen waren österreich-ungarische
Kriegspropaganda - eine mit der Umschrift „Gott strafe England“ verursachte Gelächter auf Seiten der Deutschen – ich nehme an, ich als Schotte sollte ihnen wohl
zustimmen, auch wenn keine Übersetzung geliefert wurde!
Als nächstes marschierte Wolfram
Mantry auf, in Uniform mit fünf Kameraden, die Kyffhäuser-Standarten in den Händen hielten. Sehr farbig und dramatisch! Die Kyffhäuser sind eine militärische Bruderschaft von Schützen, die bis ins 18. Jahrhundert zurückgeht, mit detailreich bestickten Flaggen im Stil
des 18. Jahrhunderts, komplett unterschiedlich auf Vorder- und Rückseite. Ich würde sie als prächtig und bunt beschreiben.
Es folgte dann ein Duett von Arthur Etchells und Emil Dreyer,
die über 500 Jahre (naja, 501
Jahre) Flaggen und Uniformen der Schweizergarde beschrieben. Wie zu erwarten,
sind diese immer sehr kompliziert gewesen, aber ihre Ursprünge sind überraschend obskur. Arthur
betonte den Gleichschritt in der Entwicklung von Flaggen und Uniformen - und in der Tat zeigte sich die rotgelbrote
Kombination sehr oft in beiden. Emils
500-Megabyte-Präsentation brauchte eine
Weile, bis sie geladen war, so dass uns die Kontinuität verlorenging, die zu zeigen sie versuchten, aber
sie brachte ans Licht, warum so wenig erhalten ist - es scheint oft der Fall
gewesen zu sein, dass, wenn ein neuer Hauptmann (oder ein neuer Papst) eine
Flagge brauchte, sie den Anstrich der alten wegschrubbten, sie neu anstrichen
und wieder wehen ließen! Graham war der festen
Ansicht, dass es irgendwo eine Schublade voll mit alten Fetzen geben muss, aber
wenn, dann scheint niemand davon zu wissen.
Schließlich stellte Maria Sastre
eine neue Entdeckung von zwei Büchern mit japanischen
Flaggen vor, die in einer Universität in Madrid aufgefunden worden waren.
Es kostete sie eine Weile, durch die Details zu gehen - Antonio wäre stolz auf sie, obwohl sie die ISBN-Nummer ausließ - aber die Flaggen erforderten wirklich einen
japanischen Dolmetscher und einige Wochen Arbeit, um zu verstehen.
So endete ein interessanter erster Tag - fast so heiß wie in Stockholm, aber wenigstens schien die
Klimaanlage für das Gebäude zu genügen. FOTW-ler (etwa 35 von uns)
versammelten sich nach dem Abendessen im Alexander Plaza zu einer
Diskussion. Jonathan Dixon, als neuer
Editor erhielt eine FOTW-Flagge, und wir alle unterzeichneten eine Karte an
Jarig. Wir fuhren dann fort, die Angelegenheiten von FOTW zu erörtern, aber Ihr müsst bis zum Ende der Woche darauf warten, davon zu hören, da ich versprochen habe, die Diskussion auf der
Mailing-Liste nicht zu eröffnen, bis die meisten Leute
zu Hause sind und sich von dort an ihr beteiligen können. Bleibt am Ball! Alles in allem ein großartiger Tag, und mehr sollen folgen!
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Wieder ein heißer sonniger Tag in Berlin – es scheint jeden Tag heißer zu werden.
Auch im Konferenzraum stieg die Temperatur an einem weiteren Tag mit
meistens interessanten Vorträgen. Wahrscheinlich der beste war für mich der erste von Dr. Arnold Rabbow, der das
Entstehen der deutschen Farben erörterte. Er beschrieb die Legende, wie sie auf FOTW dargestellt wird,
soweit ich mich erinnern kann, mit den
schwarzen Uniformen des Freikorps Lützow, rote Aufschläge und goldenfarbene Knöpfe aus Messing, und wie die Legende von einer späteren Generation aufgenommen wurde. Ein interessanter Aspekt war die
Assoziierung von Trikoloren mit der Revolution, während die meisten herzoglichen Flaggen in Deutschland zuvor zweifarbig
gewesen waren. Er wies auch auf die
Tendenz hin, dass die öffentliche Meinung die
Tatsachen verdrängt, wo sie dies wünscht! Dies war eine sehr klare und nachdenkliche
Darstellung eines Themas, das in der Geschichte beinahe verlorengegangen
ist. Ihm folgte Günther Mattern, der die Verwendung von Schwarz-Weiß als deutsche Farben in Wappen und Flaggen bis zurück zu den Kreuzzügen betrachtete. Eine
Gemeinsamkeit schien zu sein, dass die anfängliche Verwendung von Schwarz-Gold sich mit der Zeit in den Wappen auf
Schwarz und Weiß reduzierte, und dass dies
auf Flaggen von Orten in Deutschland und Norditalien übernommen wurde.
Wir überquerten dann die Alpen
und betrachteten die Ursprünge der Flagge der Republik
Venedig (der Markuslöwe), dargestellt von Alfredo
Betocchi, der auch die Ursprünge der Beziehung Venedigs
zu Markus zurückverfolgte, nachdem dessen
Reliquien 828 aus Alexandria herausgeschmuggelt worden waren. In Italien
verbleibend, erörterte Roberto Breschi die
Entwicklung italienischer Regionalsymbole – wobei die Entwürfe von traditionellen
Klassikern über neuere Regionalsymbole
zu „schlechten Flaggen“ mit unruhiger Gestaltung und Beschriftung reichten – wieder zweifellos mehr Futter für die bevorstehende „Vexilogorrhoe“-Rede.
Ales Brozek beschrieb Flaggen, die mit den Ereignissen von
1848, dem Revolutionsjahr in Böhmen, Mähren und Schlesien, verbunden sind, wobei er
eingangs bemerkte, dass ursprünglich alle Farben einfach
Kokarden waren und in der raschen Folge von Ereignissen im Frühling Flaggen erst in den Straßenschlachten im Juni auftauchten, als sich die Farbe
Weiß-Rot für die böhmische Kokarde fest etabliert hatte.
Jaroslav Martykan beschrieb dann die Beiträge von M. Meinecke zu unserem Verständnis von muslimischer Flaggenkunde. Meinecke lebte bis 1995, arbeitete im
Bereich Archäologie in Kairo, Damaskus
und Berlin und erforschte die Heraldik der Mamelucken einschließlich einer Analyse der Figuren, Farben und Formen.
Viele muslimische Flaggen neigen dazu, den jeweiligen Sultan mit
kalligraphischen Mitteln zu preisen (schon wieder Wörter auf Flaggen!). Er wies auch auf die
weitreichende Entwicklung der Fahnenspitzen in dieser Tradition hin.
Die letzte größere Darstellung war von
Sabine Sille, die die schönen und komplizierten
Flaggen der Gewerkschaften und Arbeitergilden Basels beschrieb - gut zu sehen
war, dass die Flagge der Textilarbeiter von allen im besten Zustand war. Wie es
scheint, verstand diese Gilde ihr Geschäft.
Um den Tag abzuschließen, hatten wir drei kurze Darstellungen, eine über das neu eröffnete Flaggenmuseum in Rotterdam, in Zusammenarbeit mit der
Erasmus-Universität, eine über die Einführung der Flagge von Vincennes in Frankreich und eine Mitteilung über das Dahinscheiden von Herrn Titman, dem ersten
Gestalter einer anderen Flagge für den Staat New York.
Während dem ganzen Nachmittag
wurden wir durch Plakate mit den
Kommunalflaggen Deutschlands unterhalten, Land für Land. Glaubt ihr, dass wir schon viele davon gesehen haben? Wartet's
nur ab!
Der Nachmittag schloß mit der allgemeinen Versammlung der FIAV. 40 von 50 Organisationen waren vertreten, und die bedeutsameren
Beschlüsse waren folgende:
- Die indischen und kroatischen Flaggengesellschaften wurden in
die FIAV aufgenommen (wobei letztere durch Zeljko Heimer repräsentiert wurden).
- Als Kongressort 2011 wurde Washington bestätigt (2009 ist Yokohama in Japan dran)
- Es wurden Angebote zur Kenntnis genommen, ICV-Tagungen in
Rotterdam, Prag und Hyderabad (Indien) abzuhalten.
- Satzungsänderungen, um Kontinuität sicherzustellen, sollte der gesamte Vorstand
verschwinden (das war eine haarige Sache!)
- Es wurde eine Kommission eingesetzt, um die Terminologie von
Flaggenbeschreibungen zu erörtern.
Schließlich ging der Abend weiter
mit einem geruhsamen Spaziergang Unter den Linden mit dem Besuch einiger der
spektakulären Sehenswürdigkeiten von Berlin, des bedruckenden jüdischen Denkmals, und dann einem sehr geruhsamen Abendessen in großer Gesellschaft. Daher geht es auf Mitternacht zu,
dieses Café schließt bald, und ich muss schweigen.
Morgen weiter nach Potsdam, aber das ist ein anderer Tag.
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Ein weiterer Flaggenaktionstag ist zu Ende – zum Glück etwas früher heute abend, also habe
ich eine Chance, entweder zu versuchen, meinen Vortrag für Freitag auf die Reihe zu bekommen, oder eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. Das Tempo bisher war ziemlich hektisch!
Heute war der „Ruhetag“ in der Mitte der Konferenz, und wir wurden mit
einem glorreichen Tag, mit Sonnenschein
und 30 Grad verwöhnt, als wir in
klimatisierten Bussen fuhren, um interessante flaggenkundliche und geschichtsträchtige Orte in der Nähe Berlins zu sehen. Drei Busse fuhren vom Historischen Museum um 9 Uhr
morgens ab, der eine, in dem ich war, wurde von Gerd Vehres geführt, der Hauptorganisator der Konferenz ist (obwohl ich nicht sicher bin, dass seine Frau
das auch so sehen würde - sie läuft stets umher und kümmert sich um kleine Details!) Ich erfuhr heute, dass Gerd aus dem
ehemaligen ostdeutschen diplomatischen Korps in den Ruhestand gegangen ist - er
diente in Ungarn – daher ist er nicht nur
Organisator und Übersetzer für die englischsprachigen Gäste, sondern auch für die ungarischen, und er ist ein Quell von Geschichten über die Tage der geteilten Stadt, angefangen vom
Ende des Kriegs.
Wir fuhren in westliche Richtung am Botschaftsviertel vorbei
(ich glaube, die Russen hatten die größte Flagge, aber interessant zu sehen war die Quebec-Flagge an der französischen Botschaft direkt am Brandenburger Tor). Ich bemerkte, dass die Straßen zur britischen und zur alten (aber noch in
Gebrauch befindlichen) US-Botschaft gesperrt sind mit ständigen Wachposten, obwohl die russische, die etwa
zwei Häuserblocks lang war auf der
Straße Unter den Linden, einfach einen hohen prunkvollen Metallzaun
hatte.
Die erste Haltestelle war nahe den olympischen Stätten von 1936, wo wir die Einzelheiten des
metallenen Geländers auf der olympischen Brücke untersuchten - die Flaggen der Nationen, die
teilnahmen, sind an den Seiten der Brücke in Metall wiedergegeben. Wenn man darüber nachdenkt, ist es gar nicht so leicht, eine Trikolore aus Metall so
zu machen, dass sie auch als eine Brüstung dient - es war eine interessante Übung, all die Flaggen zu benennen.
Die Flaggengestaltungen waren späteren Datums als 1936 - das kanadische Ahornblatt war dort, aber die
alte Kolonialflagge von Dominica ebenfalls.
Dann zum zweiten Halt, dem Sanssouci-Park und -Palast in
Potsdam. Immens und äußerst beeindruckend! Sucht es
auf Google, wenn Ihr es nicht kennt (oder wartet darauf, dass ein paar Bilder
hochgeladen werden). Schöne terrassenförmig angelegte Gärten, mehrere Paläste, Grotten, Mausoleen usw. Es diente Friedrich II.
und seiner Familie als Sommerresidenz. Allein die Gärtner zu bezahlen, würde die meisten Herzöge, Grafen und mehrere
kleine Länder ruinieren.
Von dort gingen wir zur Bornstedt-Brauerei zu einem schönen Mittagsbuffet hinüber – naja, es war in einer
Brauerei, da fiele es schwer, es nicht schön zu finden! Dort wurden wir auch zu einer Parade von Soldaten
eingeladen, die in Uniformen der damaligen Zeiten marschierten (und wir
bezahlten dafür wahrscheinlich mit einem
Sonnenbrand - sie hatten wenigstens Uniformen und Perücken, um sich zu bedecken!)
Dritte Haltestelle war am Cecilienhof, Palast und Museum, wo
die Potsdamer Konferenz am Endes des Kriegs stattfand. Ich denke, dass ich dies am faszinierendsten
fand. Die Gästeführerin war ausgezeichnet. Das Erdgeschoss ist für die von Stalin veranstaltete Potsdamer Konferenz
hergerichtet und mit vielen mehr oder weniger subtilen Hinweisen versehen. Ein sternförmiges Beet roter Rosen, so dass Churchill und Roosevelt jedes Mal an
einem roten Stern vorbeigehen mussten, als sie kamen, um sich zu treffen; ein
Gemälde einer zerbombten Kirche
und eine Bulldogge in Churchills Büro; ein Raucherzimmer als Büro für den einzigen Nichtraucher
usw. Dort sahen wir einige echte
Flaggen – eine interessante, die aus
aufrechten und diagonalen Kreuzen bestand, in komplexer Anordnung, eine mit
vielen Streifen und einer Unmenge von Sternen und eine einfache rote Flagge mit
etwas Gelbem im Obereck. Es wurde gut herausgearbeitet, dass es nicht viele
Flaggen in Deutschland zu sehen gibt - wenigstens bis zum
Weltmeisterschaftsfieber spielten Flaggen keine größere Rolle im Leben der Deutschen über das letzte halbe Jahrhundert hinweg, und
diejenigen, die vorher da waren, sind verboten.
Unser Tag endete mit einem Stopp an der Glienicker Brücke (die einstige Grenze von West-Berlin) und einer
Fahrt entlang des Ku-Damms (der Haupteinkaufsstraße von West-Berlin). Alles in
allem ein höchst interessanter Tag, von
dem ich denke, dass wir alle ziemlich viel Geschichte gelernt haben und
Hintergrundwissen für einige der Zeitalter
derjenigen Flaggen erhielten, die wir auf FOTW zeigen.
Morgen heißt es dann wieder zurück nach drinnen für ernsthafteren Kram.
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Der Morgen begann mit einem kurzem Papier über die Absicht von Gerd Vehres, eine historische
chronologische Darstellung der 16 deutschen Staaten zusammenzustellen und sie
in eine Tabelle einzubauen, die die
gesamte Geschichte der vergangenen 200 Jahre zusammenfasst. Es ist eindeutig
ein sehr ehrgeiziges Projekt, und es wäre entscheidend für ein gutes Verständnis der Entwicklung der Flaggen in dieser
Zeit. Gerd hat jedoch die Konferenz
organisiert und war nur in der Lage, einen Auszug des Projekts fertigzustellen,
den er uns zeigte. Er stellte dann
Laszlo Balogh von der ungarischen Flaggengesellschaft vor, der es fertiggebracht
hat (ohne jede Kenntnis von Englisch oder Deutsch, wie es scheint), 6000
Flaggen zu sammeln, mindestens eine aus jedem Land der Welt, in jedem Fall
direkt von den Regierungsbehörden. Er stellt diese im Flaggenmuseum von
Budapest aus, wenn Ihr also das nächste Mal dort seid, wisst Ihr, wohin Ihr zu gehen habt.
Ich glaube, die beeindruckendste Präsentation für mich bisher war von Jörg Majewski - einer wirklich
meisterhafte Tour durch Deutschland, auf der er die Regeln für Kommunalbehörden in allen Ländern und die verschiedenen
Regeln zum Entwurf und zur Einführung von Wappen und Flaggen
erklärte. Außerdem muss ich die unglaublichen Bemühungen des Übersetzers herausheben, mit ihm Schritt zu halten, denn, wie er erklärte, haben verschiedene Ausdrücke von Land zu Land unterschiedliche Bedeutungen,
und viele der Ausdrücke haben keine richtige
englische Entsprechung. Dennoch wurde
der Vortrag klar präsentiert mit ausgezeichneten
Grafiken und einer Analyse des Ausmaßes, zu dem Symbole eingeführt worden sind in den über 12.000 Gemeinden. Ich war besonders angeregt von seiner
Analyse des Nord-Süd-Gefälles - der Tendenz zu „normalen“ Flaggen im Norden, wo der
Wind vom Meer kommt, und zu senkrecht hochgezogenen Flaggen im Süden, wo die Winde weniger kraftvoll sind (wenngleich
er nicht erwähnte, ob der Föhn einen Einfluss hat!)
Diesem folgte eine Darstellung von Klaus Günther über die kommunalen Flaggen von Rheinland-Pfalz - Streifen, Wellen und
Schneeflocken. Er zeigte einige
erfinderische Wege, die Wappen in die Flaggen zu integrieren, in immer
komplexerer Weise. Es ist klar, dass
hier ein Designer am Werk gewesen ist, da die Entwicklung bestimmter Motive zurückverfolgt werden kann. Graham Bartram wies auf das
Problem hin, das sich jedermann stellen würde, der diese Flaggen selbst nähen wollte.
Nach der Kaffeepause hatte ich das Vergnügen, die nächsten vier Sprecher einzuführen. Ivan Sarajcic machte
seine Aufgabe gut, als er seinen „Flag Identifier“ erklärte, und er war gut platziert (vorne im Saal), um
die gespannte Aufmerksamkeit zu bemerken, mit der die Leute seiner Arbeit
begegneten. Es ist eindeutig eine
Aufgabe, die manchen Verstand in der Vergangenheit strapaziert hat, und Ivan
scheint der Mann zu sein, der den größten Fortschritt dahin gemacht hat, sie zu lösen. Ihr könnte ihn unter www.flagid.org ausprobieren (von der
FOTW-Titelseite verlinkt). Ich vermute,
Ivan wird wohl erfreut sein, Freiwillige zu haben, die dabei helfen, der
Datenbank mehr Flaggen und ihre kodifizierten Beschreibungen hinzuzufügen.
Alexandru Dan Mandru ist ein Neuling auf dieser Konferenz aus
Cluj in Rumänien. Er gab eine atemberaubende Darstellung eines
Überblicks über die Art und Weise, wie Flaggenelemente nationale
Prinzipien hervorheben und nationale Identität verkünden. Ich bedauerte den Dolmetscher, denn
Alexandru schaffte es, eine 30-minütige Präsentation in 15 Minuten zu
quetschen. Haltet die Augen nach diesem Namen auf der Mailing-Liste offen – er trat ihr bei, kurz bevor er nach Berlin kam.
Whitney Smith bot dann eine Analyse der Flaggen der Roma und
des Prozesses ihrer Annahme von Symbolen. Die Roma sind insofern ungewöhnlich, als dass ihre Annahme von Symbolen erst
stattfand, nachdem sie eine Nation gebildet hatten – normalerweise ist die Annahme von Symbolen Teil
dieses Prozesses oder manchmal sogar ein Mittel, um den Prozess zu
initiieren. Die Roma-Flagge erscheint
in mehreren Variationen - immer Blau über Grün, aber mit einem roten oder
gelben oder gelb umrandeten roten Rad oder ein Chakra oder mit zweiköpfigen Adlern.
Zum Abschluss des Morgens erörterte Marcus Schmöger die Parallelität zwischen Sprache und Flaggenverwendung - er
identifizierte Parallelen zur Grammatik, wo verschiedene Sprachen verschieden
viele Fälle haben, so wie Nationen
verschieden viele Nationalflaggen haben.
Er erweiterte das zu einer Parallele in der Entwicklung von Akzenten -
ist der Unterschied im Klang von Vokalen bedeutsam? Ist der Unterschied zwischen Farben bedeutsam? Gelb gegenüber Gold?
Hellblau gegenüber Dunkelblau? Manchmal ist er es, manchmal nicht, je nach
Situation vor Ort. Es war gut, mit
dieser Rede zum Mittagessen zu gehen – sie provozierte Diskussionen.
Nach dem Mittagessen ging der Tag geschwind weiter. Peter Orenski führte das Wort „Vexilogorrhoe“ als „amerikanische Flaggensünde“ ein. In seinem üblichen Stil machte er sich über einige Exzesse bei den Flaggen der US-Bundesstaaten lustig – Schwarz auf Blau in Pennsylvania, drei Pflüge in New Jersey, der Staatsname gleich zweimal
ausgeschrieben in South Dakota usw., und er beschrieb diese Flaggen als die „größte Ansammlung von Wörtern auf dem Flaggenplaneten“. Jedoch zog
er einige sehr gut organisierte Schlüsse - viele US-Staatsflaggen sind von Wappen abgeleitet, diese wiederum
von Siegeln aus dem 18. Jahrhundert. Die Siegel wurden zur Zeit der Revolution
entwickelt, und die Wappen wurden in vielen Fällen zur Zeit des Bürgerkriegs aus
Regimentsstandarten entwickelt. Obwohl
Flaggen in einer späteren Periode (spätes 19. bis frühes 20. Jh) abgeleitet wurden, war das Muster festgelegt. Eine Kombination von Improvisation in
Krisenzeiten, der Trägheit, einen Entwurf mit
lokaler Tradition zu behalten, einem Wunsch nach Pragmatismus („Wir kriegen das jetzt hinter uns“) und Unkenntnis über Wappenkunde trafen zusammen, um die Flaggen so
zu machen, wie sie sind, mit Wörtern und allem Drum und
Dran.
Ich glaube, dass wir alle Dong Lins folgende Darstellung im Gedächtnis behalten werden, über 20 Regeln für guten Flaggenentwurf - mehr wegen seiner Lebhaftigkeit und dafür, wie er auf die Tastatur einschlug, als wegen des
Inhalts. Der Inhalt war gut, obwohl ich
denke, dass die meisten Punkte schon in Ted Kayes Broschüre „Good Flag, Bad Flag“ bedacht worden sind. Die Vorstellung war genau das, was wir alle brauchten, um gegen
zwei Uhr nachmittags in der Dunkelheit wach zu bleiben!
Wir bewegten uns dann nach Australien, wo als erstes Ralph Kelly fragte, ob die Flaggendebatte beendet sei angesichts des Einschlafens von Ausflag seit 2000 und der langen Debatte, die zu keinem Fortschritt geführt habe, und er fragte sich, ob die Debatte zu früh ihren Höhepunkt erreicht habe. Er schloss, dass sich die Flagge ändern werde, aber nicht bald. Ausflag müsse sich für ein oder zwei Vorschläge entscheiden, für sie eintreten, um Bewusstsein zu schaffen und Interesse anzuregen, statt eine Anlaufstelle für zahlreiche Vorschläge zu sein. Er sieht die sich ändernde Demographie als ausreichenden Grund, sicher zu sein, dass die Änderung eines Tages kommt. Ralph Bartlett setzte dann das Thema Australien fort mit einem Papier „Gute Flagge – schlechter Gebrauch“, in dem er einige der beunruhigenderen Arten unter die Lupe nahm, wie die australische Flagge in den letzten 10 Jahren missbraucht worden ist, von obligatorischem Flaggenaufziehen in Schulhöfen bis zu den Unruhen in Cronulla Anfang letzten Jahres und dem „Echt-Australisch“-Phänomen. Er schloss, dass die Flagge vor Missbrauch geschützt werden müsse, aber unter einer Rückkehr zu den Prinzipien, die man anrief, als sie geschaffen wurde.
Nach der Pause führte Jonathan Dixon ins vierte Viertel, mit einer faszinierenden Geschichte von Flaggen in australischen Gebieten (Papua, Papua-Neuguinea im Besonderen, aber auch Weihnachtsinsel, Kokos-Inseln [Jonathan - wir brauchen diese für FOTW!], Northern Territories und Australian Capital Territory). Ich konnte geradezu hören, wie sich die Kolonialbeamten um Abzeichen, Kronen und „Vexillogorrhoe“ sorgten, 100 Jahre, bevor das Wort Bedeutung hatte! Er entwickelte ein interessantes Motiv, wie jeweils drei Figuren auf Territorial- (und National-)Flaggen verwendet wurden, mit der beharrlichen Frage, ob das wirklich ratsam gewesen sei.
Erwin Günther brachte uns dann zurück nach Europa mit einer Diskussion der Verwicklungen
um Ostpreußen und seine Nachfolger -
Polen, UdSSR, Russland, Memelland, Litauen. Was für eine erstaunliche Vielfalt von Flaggen- und Wappenkunde über 200 Jahre hinweg!
Pascal Vagnat verschob uns dann an die andere deutsche Grenze -
Rheinland-Pfalz und Saarland im Lauf des 20. Jahrhunderts . Interessant war,
die Kräfte kennenzulernen, die die
Verwendung von bestimmten Farben förderten- Schwarz-Weiß-Blau als Kombination von
Preußen und Bayern, was nicht gut
bei den Einwohnern ankam; blau-weiß-rote Kreuzflagge aus den französischen Farben, konnte das jemals ein deutscher Staat sein? Es scheint,
als sei die treibende Kraft, letztere loszuwerden, die Einbeziehung des
Saarlands in die deutschen Fußball-Ligen gewesen. Das
Schwarz-Rot-Gelb mit Wappen verkündet das „Deutschtum“ der Nation. Dies war eine wahrhaft gelehrte,
tiefgehende Darstellung eines sehr komplexen Bereichs.
Schließlich (für alle, die noch mitlesen) umriss Zeljko Heimer die
ganze Geschichte der Symbole von Zagreb vom Mittelalter oder davor über die Bildung der Stadt 1850 bis zur Moderne mit
Hilfe eines breiten Arsenals von Quellen - Wachssiegel, alte Dokumente, die
Amtskette des Bürgermeisters, Wappen aus
Dachziegeln auf Kirchen, Briefmarken, ebenso wie die übliche Quelle. Eine ausgezeichnete Untersuchung mit
großartiger grafischer
Darstellung.
Und so endeten die Sitzungen des Tages. Wir hatten das Gefühl, eine Leistung vollbracht zu haben, all dies
durchgestanden zu haben, aber ebenso ein Gefühl der Erleichterung, dass es morgen kürzer sein wird! Ich sollte
hinzufügen, dass, als wir uns
verabschiedeten, der Vorsitzende uns eine der neuen Flaggen von Wiltshire aus
England zeigte - eine echte Flagge, vor unseren Augen. Also existiert sie tatsächlich.
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Der Kongress ist beendet, die Flaggen wurden verabschiedet mit
der deutschen Hymne und dem Marsch der FIAV, und sie wurden gebührend aus der Halle geführt. Die
Delegierten bereiten sich zum Gehen vor – allerdings nicht vor dem Festessen heute Abend.
Das Freitags-Programm eröffnete Tony Burton, die Geschichte deutscher Siedlungstätigkeit in Südaustralien (im Barossa-Tal) aufzählend, und er untersuchte die Kräfte, die sie zeitweilig bewegten, ihr „Deutschtum“ zu offen zu zeigen und es in anderen Zeiten zu unterdrücken, und stattdessen der australischen Flagge
Patriotismus zu erweisen. In seinem üblichen republikanischen Stil flocht Tony viele Nebenbemerkungen mit
seinen Ansichten über australische
Angelegenheiten ein, aber er lenkte vor allem Aufmerksamkeit auf die Ähnlichkeiten zwischen dem preußischen Adler und dem Vogel auf dem südaustralischen Abzeichen, den man gemeinhin einen
Adler nennt, der aber tatsächlich ein Südaustralischer Würger ist. Er schloss mit einem Aufruf, hurrapatriotischen
Nationalismus zu vermeiden, der sich in die australischen Flagge kleidet.
Scot Guenther untersuchte die Verwendung der US-Flagge in den
USA im 21. Jahrhundert - schon jetzt scheint es eine beträchtliche Entwicklung bei der Verwendung des Symbols
gegeben zu haben, die Wahl 2000 und der Erfindung „roter“ und „blauer“ Staaten, der Erguss von Flaggen nach den Angriffen
vom 11. September 2001, der Aufstieg
des Senders Fox News, der Nachrichten von einem republikanischen Standpunkt aus
berichtet und sich flaggenbezogene Symbolik zu eigen gemacht hat, und schließlich der Spott über Fox News, der zu einer gewissen Abnahme beim Gebrauch der
Flaggenverwendung geführt hat. Er leistete gute Arbeit, die Hintergründe der Bilder zu erklären, die wir alle sehen
werden, nun, da die USA ins Wahljahr 2008 eintreten.
Jan Henrik Munksgaard untersuchte die Verwendung von Flaggen in
religiöser Kunst in Norwegen,
besonders soweit sie mit der Änderung der Religion zum
Lutherischen Glauben während der Reformation in
Verbindung stand. Frühere Kunstwerke an Kirchenaltären usw. zeigten den Tod Christi und den Abstieg in
die Hölle gewöhnlich unter Gebrauch eines mehrfach gezungten roten
Kreuzes auf weißem Banner. Nach der Reformation wurde Kunst eine
Zeitlang unterdrückt, aber erschien schließlich wieder auf Altären, jetzt mit weißen Kreuzen auf roten
Bannern. Die offensichtliche Frage war,
ob dies in irgendeiner Weise mit dem nationalen Gebrauch des Danebrogs zu
dieser Zeit in Verbindung stand. Jan Henrik schloss, dass Künstler Schablonen verwendeten, um diese Kunstwerke zu erstellen, und
dass die Farben des Danebrogs zwangsläufig die offensichtliche Wahl gewesen seien - viele mögen niemals eine andere Flagge gesehen haben. Er endete, indem er um Rückmeldung aus anderen skandinavischen Ländern oder Deutschland bat, und Antworten aus dem
Publikum zeigten, dass selbst in „schwarz-weißen“ oder „weiß-blauen“ Ländern das Weiß auf roten Flaggen immer noch am geläufigsten in religiöser Kunst war. Alle diese drei Präsentationen waren exzellente Vorträge, gut recherchiert und durchdacht.
Nach der Pause hatten wir eine Reihe von kurzen Beiträgen. Kevin
Harrington verbrachte Zeit in Nordirland auf dem Weg nach Berlin und berichtete über die verminderte
Flaggenverwendung dort. Er zeigte
Beispiele für die Flagge mit der roten
Hand, verschiedene Flaggen, auf denen König William aufgemalt (nun ja, gedruckt) war, eine Flagge des
Oranierordens, eine Flagge der Lehrlinge von Derry. Er berichtete auch über das Verschwinden der Wandgemälde, die einst so vorherrschten in Teilen von
Belfast und Londonderry.
Sanjeev Rao gab einen Überblick mit Bildern von historischen Flaggen Indiens, die er
gezeichnet hat, und drückte seinen Wunsch aus, ein
Flaggenmuseum in Hyderabad einzurichten.
Meine Darstellung folgte dann, wo ich Trends wiedergab, die ich
im Inhalt der Fragen gefunden habe, die
Leute an mich richten, wenn sie „Contact us“ auf der FOTW-Webseite
anklicken. In Kürze – Fragen zum Grundlagen-Wissen über Flaggen, übers Protokoll und Bitten um Auswertungen haben
abgenommen, auch wenn die Anzahl von zugetragenen Abbildungen und Informationen
gleichmäßig weitergeht, und Bitten um
Identifizierung einer Flagge schnellen in die Höhe, wenn Demonstrationszüge auf CNN oder BBC zu sehen sind.
Andreas Herzfeld erzählte uns dann von der immensen Sammlung von Autoflaggen, hauptsächlich deutschen, die er nach dem Tod von Herrn Rimann, einem außerordentlichen Sammler, erhalten hat. Ein Aktenschrank und mehrere Kisten - 25
Alben mit Autoflaggen warten darauf, untersucht zu werden. Andreas hofft,
daraus ein Buch über deutsche Autoflaggen
herauszugeben, obwohl das Schicksal der 15 Alben mit nicht-deutschen Flaggen
noch ungeklärt ist.
Schließlich berichteten Nozomi
Kariyasu und Yoshi Koshikawa über die Pläne für den ICV 2009 in Yokohama,
und zeigten uns die Höhepunkte dieser, der zweitgrößten Stadt in Japan und einige der für die Konferenz vorgesehenen Einrichtungen. Die
Konferenz fällt mit dem 150. Jahrestag
des Datums zusammen, an dem Yokohama eine der fünf Hafenstädte von Japan wurde, und die
Konferenz wird abgehalten in der Gedenkhalle über die Hafenöffnung, einer guten
Konzerthalle im viktorianischen Stil, und im modernen Maritimen Museum von
Yokohama.
Von dort gingen wir zur oben beschriebenen Abschlusszeremonie über. Und so endete eine äußerst gut organisierte
Konferenz mit einer Menge Freundlichkeit und ausgezeichnetem Timing. Ich glaube, dass wir alle besser informiert,
aber dankenswerter Weise nicht überwältigt wieder weggingen, mit Verständnis mitteleuropäischer Geschichte, Geographie und Flaggenkunde. Ich beglückwünsche die Organisatoren zu
einer gut gemachten Aufgabe.
Mein Abschlußbericht muss warten, bis
mich Icelandair nach Kanada zurückgebracht hat.
Der Kongress schloss ab am Freitagabend mit einem Festessen im
SAS-Radisson-Hotel an einem schönen Standort in einer überdachten Allee mit Blick auf den Berliner Dom.
Jeder hatte sich in Schale geworfen, als wir uns versammelten und zum
Abendessen hinsetzten. Der Höhepunkt des Abends ist die
Verleihung von Ehrungen und Preisen.
Die Hauptehrung der FIAV, das von der Flag Society Australia gestiftete
Vexillon für den wichtigsten Beitrag
zur Flaggenkunde während der zwei Jahre, die
dem Internationalen Flaggenkunde-Kongress vorausgingen, wurde Dr. Whitney Smith überreicht für das Buch „The American Flag: Two Centuries of Concord and Conflict“, geschrieben von Whitney Smith und Howard
Madaus. Wir scheinen dieses nicht in
unserer Bibliographie zu haben, aber Ihr könnt darüber auf
http://www.flagresearchcenter.com/the-flag-books.html lesen. Howard Madaus
starb letztes Jahr, aber Whitney nahm den Preis in seinem Namen an, mit einer
bewegenden Würdigung.
Mehrere Personen wurden dann als neu ernannte „Fellows“ der FIAV verkündet: Frederick Brownell,
Kevin Harrington, Sebastian Herreros, Andreas Herzfeld, Ralph Kelly, Michael
Krag-Juel-Vind-Frijs, Rob Raeside, Gustav Söderlund, Gerd Vehres und Roberto Breschi (ich glaube, dass die Liste
vollständig ist, bitte aber um
Entschuldigung, wenn ich jemanden vergessen habe). Ein Preis wurde dann für das beste Papier des Kongresses verliehen an Emil Dreyer für sein Papier über Flaggen der päpstlichen Schweizergarde
seit 1798 - eine wohlverdiente Ehre für ein interessantes und sehr wortgewandt dargebrachtes Papier.
Schließlich endeten die Ereignisse
des Abends mit der Übergabe der FIAV-Flagge an
Nozomi Kariyasu für den nächsten Kongress in Yokohama. Nozomi war später auch zu sehen, wie er den zeremoniellen Hammer schwang, also muss
auch dieser übergeben worden sein (es ist
wichtig, dies festzustellen, denn er ist in der Vergangenheit schon mal
verloren gegangen!), aber dieser Korrespondent war zu beschäftigt damit, sich Notizen zu machen, so dass er die Übergabe nicht sah.
Dies schloss den Kongress ab. Zweifelsohne werden zu gegebener Zeit Bilder im Netz erscheinen, aber
ich bin jetzt zurück in Kanada, und ich sehe,
dass ich mehrere Bildschirmseiten voll von Sachen habe, die zu erledigen sind – viele, die ich weiterleiten werde, also bleibt am
Ball für noch viel mehr
Flaggeninformationen und noch viel mehr Fragen in den kommenden Wochen.
Ich möchte den deutschen
Veranstaltern des Kongresses gerne für eine ausnehmend gut gemachte Veranstaltung danken. Nachdem ich in der
Vergangenheit selbst diese Sache durchgeführt habe, weiß ich, dass es vom Standpunkt
der Organisatoren aus niemals perfekt sein kann, aber wir konnten sicher nichts
davon bemerken. Unsere Gastgeber waren
sehr freundlich und einladend und gaben sich wirklich alle Mühe, den Delegierten zu helfen. Es war ein echtes Vergnügen, unsere deutschen FOTW-Kollegen zu treffen -
Andreas Herzfeld, Dieter Linder, Jörg Majewski, Jens Pattke, Falko Schmidt, Marcus Schmöger, Dirk Schönberger und Stefan Schwoon. Danke für eine großartige Woche!
Rob Raeside
Wolfville, Nova Scotia, Kanada
übersetzt von Stefan Schwoon
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Stand: 5.11.2007
JM