Neues:  19. Dezember 2022


Zum Jahresende


Liebe Mitglieder und Freunde der DGF,

das "komische" Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und aus diesem Anlass ist es allgemein üblich, Bilanz zu ziehen. Was ist gut gelaufen in diesem Jahr und was ist gar nicht gelaufen.
Nun, überschattet von Korona-Krise und Krieg in der Ukraine, Inflation und Gasdrama ist nicht gerade viel gelaufen in der DGF. Und das Schlimme war, das was lief, war eine Katatrophe.

Bevor ich allerdings anfange, zu meckern, muss ich eine traurige Nachricht verkünden. Wie ihr bestimmt schon auf unserer Webseite gelesen habt, ist unser Freund und langjähriges Mitglied Ulli Herzog von uns gegangen. Nun soll dies nicht sein Nachruf werden, aber erinnern seiner wollen wir schon. Ulli hat viel für den Verein getan. Und er hat hat es gern getan. Die völlig eingeschlafene DGF-Info erinnert uns schwerzlich daran.
Aber Alter und die damit verbundenen Gebrechen, Schlaganfall und zunehmende Demenz verändern einen Menschen. Seit seinem Wegzug aus Berlin in die pflegenden Hände seiner Verwandschaft konnte er sein Hobby nicht mehr ausüben. Telefon und E-Mail waren nicht mehr sein Ding. Ans Bett gefesselt konnte er nicht kommunizieren. Sein Ableben war für ihn gewissermaßen eine Erlösung. Trotzdem...

Als ich im Oktober 2021 in Hamburg den Vorsitz der DGF wieder übernahm (von einer Wahl konnte eigentlich so richtig nicht die Rede ein), hatte ich vor, das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Ich hatte mich zwei Jahre zuvor zurückgezogen, um jüngeren die Chance zu geben, ihren Elan und Tatkraft einzubringen. Leider hat das nicht funktioniert.
Also habe ich mich nach drängendem Anraten dazu breitschlagen lassen, das Ruder wieder zu übernehmen. "Du bist doch Rentner, hast den ganzen Tag Zeit..." hmm. Als Alternative stand ernsthaft im Raum, das Ganze zu beenden, da sich niemand anders fand, Verantwortung zu übernehmen. Glücklicherweise musste ich ja nicht bei Null beginnen.
Einige Entscheidungen von Hamburg habe ich nicht begrüßt und bin immer noch unglücklich darüber. Besonders die Verkleinerung des Vorstands und die damit wegfallende Funktion des Schriftführers und der Person, die den Posten bis dahin ausfüllte, tut immer noch weh.

Aber was solls, das Leben geht weiter. Aber es ist einiges aufzuholen und ich komme an meine Grenzen. Ja, auch ich werde nicht jünger. Krank bin ich auch, selbst wenn ich das selber noch nicht so sehe.

Die größte Enttäuschung war leider unser Jahrestreffen in Halle. Obwohl Ort und Zeit lange bevor feststand, gab es plötzlich eine Menge Gründe nicht zu kommen. Ich war schon dabei, das Treffen abzusagen, ließ mich dann aber doch hinreißen. Es kamen ganze fünf (in Worten fünf) Mitglieder zum Jahrestreffen. Wahnsinn, bei knapp 90 Mitgliedern. Ist ja schlimmer als die Wahl in Tunesien. Gab übrigens organisatorisch dadurch Schwierigkeiten (der geplante Partyservice fürs Mittagessen am Samstag sagte ab [es waren ihm wohl zu viel Teilnehmer] und die Gaststätte am Abend wollte doppelte Preise aufdrücken, weil ich mit so einem kleinen Haufen ankam).
Glücklicherweise mussten keine Beschlüsse gefasst werden. Das mit den Stimmübertragungen hat auch nicht so richtig funktioniert. Man muss doch zu mindestens die Person, der man seine Stimme übertragen möchte auch fragen, ob diese überhaupt teilnimmt oder schon drei Stimmen hat (mehr gehen nicht laut Satzung), irgendwie merkwürdig.
Man macht sich tagelang (oder nächteland) Gedanken darüber, woran es lag (oder noch immer liegt). In den Rückmeldungen zur Einladung, wenn sie denn kamen, hatten viele ganz wichtige Gründe, nicht teilzunehmen. Nun gut, wir werden alle nicht jünger. Fahren kostet Geld und Aufwand, Hotel ist auch nicht billiger geworden und privat geht vor Katastrophe. Und dann noch einen Beitrag zu Programm zu bringen, der Arbeit macht...

Ja, was habe ich falsch gemacht? Lag es am Termin? In Hamburg sind zwei Termine fest gemacht worden, für einen musste ich mich entscheiden. Die Chance stand 50-50. War vielleicht der falsche.

Oder liegt es an meiner Person? Dann soll man es sagen (oder schreiben)! Bin ich zu faul, oder habe ich die große Klappe, herrschsüchtig oder nicht teamfähig? Oh, letzteres ist tatsächlich gefallen. Hintergrund war eigentlich eine fachliche Auseinandersetzung mit Klaus. O.k., ich habe falsch reagiert und lautstark meine Ansicht vertreten. Das hätte ich so nicht tun sollen. Er fand sich wohl brüskiert. Ich hoffe, er trägt mir das nicht nach. Klaus, ich bitte um Entschuldigung dafür, ich mach´s nicht wieder, versprochen.
Aber ein gutes hatte der kleine Kreis dann doch. So konnten wir ausgiebig darüber diskutieren, was nicht läuft. Als Ergebnis stand dann, dass es zu wenig Kommunikation gibt in der DGF. Einerseits seitens des Vorstandes, aber auch seitens der Mitglieder. Und es hat viel mit der Gestaltung unserer Webseite zu tun. Unser Sorgenkind! Daher habe ich mich entschlossen, da wieder selbst einzugreifen. Aber es viel liegen geblieben. Es braucht etwas Zeit. Zur Bewältigung der Digitalisierung ausländischer Fachzeitschriften, die mich im Austausch erreichen (es fand sich doch jemand, der sie wohl liest), habe ich einen neuen Scanner angeschafft. Eigentlich wollte ich diese Kosten dem Verein aufdrücken, aber das gibt womöglich wieder Diskussionen hin und her, lassen wir das.
Und noch eins, auch wenn das nicht jedem gefallen mag. Termine und Tagungsorte werden zukünftig von mir (nach Absprache im Vorstand) möglichst lange im Voraus festgelegt und veröffentlicht. Das erleichtert die Planungen.

Flaggenkurier. Gleich voraus gesagt, ich mach das gern. Doch wenn ich kein Material habe, wird es schwierig. Ich spreche nicht die vier Leute an, die immer etwas schreiben, sondern alle. Ich weiß nicht ob die Ausgabe 56 verstanden wurde, wenn nicht, denkt mal drüber nach.
Doch, einer hat sich bisher darauf gemeldet.

Doch nun die Augen recht voraus. Wir sehen uns hoffentlich im nächsten Jahr zahlreich in Hannover. Ich möchte so eine Pleite wie in Halle nicht noch einmal erleben. Ansonsten denke ich ernsthaft über Reaktionen meinerseits nach, die sicherlich nicht zum Guten des Vereins seien werden.

Es bleibt zu hoffen, dass alle Mitglieder die Korona-Krise (ich weiß, sie ist noch nicht vorbei) überstanden haben und gesund sind.

Ich wünsche allen Mitgliedern ein gesundes und besinnliches Weihnachtsfest
und einen unfallfreien Rutsch ins neue Jahr.



Jörg Majewski
1. Vorsitzender


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Stand: 19.12.2022
JM