Nachdem die Gemeinde zunehmend Schwierigkeiten hatte, die kommunale
Infrastruktur zu finanzieren, wurde ab Sommer 2005 verstärkt die
Aufgabe der kommunalen Selbständigkeit betrieben. Am 15. Januar
2006 stimmten die Bürger mit 61,61 % für, die Eingemeindung
nach Schramberg, die zum 1. Mai 2006 vollzogen wurde. Am konservativen
Umfeld der Gemeinde gab es dagegen erheblichen Widerstand. Damit war
Tennenbronn seit 1977 die erste Gemeinde in Baden-Württemberg, die
ihre Selbständigkeit aufgab.
Wappen von Ortsteilen in Kreuztal
In der Broschüre "Kreuztal" meine Stadt - Wegweiser durch die
Stadt ist das Wappen der Stadt und die der Ortsteile farbig
wiedergegeben. Für den Ort Eichen wurde aber nicht das neue Wappen
dargestellt. Alte Ortsteilwappen wurden im „Wappenbuch der
westfälischen Gemeinden" publiziert. Für die Gemeinde
Littfeld ist ebenfalls in der Broschüre ein Wappen. Dieses ist
auch im Buch "Wappen - Technik – Wirtschaft. Hier ist es aber
farblich falsch. Es soll seit 1939 geführt worden sein.
Zu der Genehmigung teilt Stadtarchivarin von Kreuztal mit: "... es ist
richtig, dass die Genehmigung der Wappen für die Gemeinden und das
Amt Ferndorf im Jahr 1939 erfolgt sind.
Einzige Ausnahme ist aber die Gemeinde Littfeld! Hier konnte ich bisher
keine Genehmigung finden und auch keinen Hinweis, wann sich Littfeld
dieses Wappen gegeben hat. Es scheint als ob dieses Wappen nie
offiziell genehmigt wurde."
Hier das neue Wappen von Eichen
Geteilt; oben in Blau ein liegendes goldenes Hifthorn, unten in Gold
eine aufsteigende, leicht eingebogene, blaue, mit einer aufgerichteten
goldenen Eichel belegte Spitze, beseitet rechts von dem nach
außen gewandten blauen Kopf eines Rehbocks, links von einem
blauen querliegenden Maueranker.
Die untere Schildhälfte zeigt Sinnbilder der drei früher
selbständigen Gemeinden Eichen, Bockenbach und Stendenbach. Die
Eichel und der Kopf des Rehbocks sind sog. "redende" Wappen für
Eichen und Bockenbach, während der Maueranker an die einst in der
Gemeinde Stendenbach begüterten Edelherren von Wildenberg erinnern
soll. In dem Hifthorn kommt die Zugehörigkeit zum Amt Ferndorf zum
Ausdruck. Gold und Blau sind die nassauischen Farben.
Wappen verliehen am 03.08.1962
Littfeld
Bergen im Chiemgau
Im Februar 1970 berichtete der damalige Bürgermeister Riefer in
einer Sitzung des Gemeinderates über seine Bemühungen und
Vorschläge für ein Bergener Gemeindewappen. Er verwies auf
ein Schreiben des Direktors des Staatsarchivs, Dr. Zittel, in dem
dieser der Gemeinde vorschlug, das Familienwappen der Freybergs mit dem Symbol von zwei gekreuzten Eisenhämmern heraldisch sachkundig zu einem Gemeindewappen verbinden zu lassen.
Schon im November des gleichen Jahres konnte der Gemeinderat einen
einstimmigen Beschluss fassen, einen von Max Reinhard aus Regensburg
gefertigten Entwurf als offizielles Gemeindewappen zu erklären.
Der Entwurf zeigt ein waagrecht in Silber und Blau geteiltes Wappen.
Im silbernen Feld sind zwei gekreuzte Hämmer dargestellt. Im
unteren, blauen Feld sieht man drei sechszackige Sterne, zwei zu eins
gestellt, die in dieser Anordnung und Farbgebung dem Familienwappen der
von Freyberg entnommen sind.
Damit wird Bergen als Sitz der Freybergschen Maximilianshütte festgehalten und der Gedanke an den einst bedeutenden Wirtschaftsfaktor Bergbau und Eisenverhüttung wachgehalten.
Bergrheinfeld
Das Gemeindewappen resultiert aus der Geschichte Bergrheinfelds: Der
Balken mit den Ringen im vorderen Feld erinnert an das Echterwappen und
damit an den Bischof als bedeutenden Grundherren und das nach ihm
benannte Juliusspital. Im hinteren Feld mit dem sog.
'Tränkischen Rechen" wird der langen Unterstellung unter den
Bischof als Herzog von Franken gedacht; der Dreiberg im Schildfuß
schließlich nimmt auf den Ortsnamen "Berg" Bezug.
Die Blasonierung lautet: "Schild gespalten; vorne in Blau ein mit drei
blauen Ringen belegter silberner Schräglinksbalken, hinten in Rot
drei aufsteigende silberne Spitzen; im Schildfuß ein goldener
Dreiberg."
Die Gemeinde Bergrheinfeld führt dieses Wappen seit ihr das
Bayerische Staatsministerium des Inneren am 11.09.1950 die Genehmigung
dazu erteilt hat.
Das Gemeindewappen
Der Gemeinderat der Gemeinde Bessenbach hat in seiner Sitzung am 27.
Januar 1977 beschlossen, dass sich die Gemeinde als äußeres
Zeichen ihrer Selbständigkeit ein eigenes Wappen zulegen sollte.
Am 22. September 1977 wurde das von Herrn Karl Haas aus Kronach
gezeichnete und von der Generaldirektion der Staatlichen Archive
Bayerns in München fachbehördlich gebilligte Wappen in der
Form des Entwurfes D angenommen. Als Hauptsymbol wurde das Wappen der
Herren von Bessenbach gewählt: der doppelköpfige Storch, der
u.a. noch auf einem alten Grabstein in der Keilberger Pfarrkirche zu
sehen ist. Die Regierung von Unterfranken erteilte dann der Gemeinde am
28. November 1977 die Zustimmung zur Führung eines Wappens.
Die Beschreibung des Wappens
lautet in der Sprache der Heraldiker: "In Blau über gesenktem
silbernen Wellenbalken ein rotbewehrter silberner Storch mit zwei
Köpfen."
Der Inhalt des Hoheitszeichens
ist wie folgt zu begründen: Für die Entwicklung des Gebietes
der heutigen Gemeinde Bessenbach war das gleichnamige
Ortsadelgeschlecht maßgebend. Seine Stammburg lag in dem heutigen
Gemeindeteil Keilberg. Das Geschlecht ist im 12. Jahrhundert urkundlich
nachweisbar; es hatte Herrschafts- und Gerichtsrechte im ganzen
Bessenbachtal, die es im späten 13. Jahrhundert
veräußerte. Das Wappen der Familie -der doppelköpfige
Storch - wurde deshalb in das Gemeindewappen aufgenommen. Für den
Bessenbach als geographisch verbindendes Element der gleichnamigen
Gemeinde steht im Gemeindewappen der silberne Wellenbalken.
Die Regierung von Unterfranken stimmte 1977 ebenfalls zu, dass die
Gemeinde Bessenbach eine Fahne führt. Die Fahne zeigt drei
Streifen in der Farbenfolge blau-weiß-blau; sie kann mit dem
Gemeindewappen geführt werden.
Hoheitszeichen der ehemaligen Gemeinde Keilberg
Während sich die früheren Gemeinden Straßbessenbach und
Oberbessenbach kein eigenes Hoheitszeichen zulegten, hatte die Gemeinde
Keilberg schon 1965 ein Gemeindewappen und eine Gemeindefahne
beantragt. Das Bayerische Staatsministerium des Inneren hat diesem
Antrag stattgegeben und mit Entschließung vom 26. Mai 1966 die
Genehmigung zur Führung von Wappen und Fahne erteilt.
Beschreibung des Wappens:
"In Gold über einem roten Dreiberg schwebend ein silberner Schild,
darin das durchgehende rote St. Georgskreuz, darüber ein blauer
Wellenbalken (Bach)."
Die Begründung zu
diesem Wappen lautet: Keilberg entstand in der Gemarkung Bessenbach,
die ihr Zentrum in der bereits im 12. Jahrhundert nachgewiesenen Kirche
St. Georg hatte. Mit dem Ausbau des Dorfes seit 1659 verschwand der
vorher selbständige Ortsteil Mittelbessenbach. Das Gemeindewappen
weist durch den Dreiberg auf den Gemeindenamen "Keilberg", durch den
Wellenbalken auf den Gemarkungsnamen "Bessenbach" und durch den
sogenannten St.-Georgs-Schild auf die Bedeutung der alten
St.-Georgskirche für die Entwicklung der Gemeinde hin.
Das Gemeindewappen bestimmt auch die Farbe der Gemeindefahne. Es
handelt sich um eine zweistreifige Fahne in den Farben rot und gelb,
auf die das Gemeindewappen aufgelegt ist.
Da die Gemeinde Bessenbach ein eigenes Hoheitszeichen angenommen hat,
ist das Keilberger Wappen für den Amtsgebrauch ausgeschieden.
Feldkirchen
Das Sitzungsbuch der Gemeinde hält einen Beschluss bezüglich
des Wappens erst unter dem 04.Februar 1970 als Tagesordnungspunkt 16
fest:
Der Gemeinderat beschließt gemäß Artikel 4 der
Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern die Annahme eines neuen
Wappens der Gemeinde Feldkirchen nach Maßgabe der von Herrn
Rudolf Mußgnug, Grafik-Heraldik, Nördlingen, Oskar
Mayer-Straße 17, angefertigten Wappenabbildungen und folgender
Beschreibung:
"Gespalten von Blau und Silber; vorne über einem gesenkten
silbernen Schrägbalken eine goldene Muschel; hinten eine blaue
Kugel, aus der ein blaues Kreuz wächst."
Der Inhalt des Hoheitszeichens wird wie folgt begründet:
Zur Darstellung des Ortsnamens Feldkirchen wurde für das
Gemeindewappen die Muschel als Attribut des Patrons der katholischen
Filialkirche St. Jakobus gewählt. Damit ist die bis in das
Mittelalter zurück anhand von Urkunden zu verfolgende Geschichte
der Gemeinde dargestellt. Die Bedeutung des alten Verkehrsweges (so
genannte Salzstraße), die durch Feldkirchen führte, wird
durch das Sinnbild des Schräglinksbalkens in der vorderen
Wappenhälfte herausgestellt. Eine bemerkenswerte Entwicklung nahm
Feldkirchen, als seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts dort
protestantische Landwirte angesiedelt wurden; es entstand damals eine
der ältesten evangelischen Pfarreien in Altbayern. Das heraldische
Symbol „Kreuz auf Weltkugel" stellt diese Sonderentwicklung
Feldkirchens in anschaulicher Weise dar.
Die Gemeinde Feldkirchen hat mit Beschluss des Gemeindrates vom 14.
Juni 1995 eine Fahne angenommen. Die Fahne zeigt drei Streifen in der
Farbenfolge Gelb-Blau-Weiß; sie wird mit aufgelegtem Wappen
geführt.
Die Regierung von Oberbayern hat der Annahme dieser Fahne gern. Art. 4
Abs.1 S.2 der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern zugestimmt.
Gemeinde Gesees
Wappen und Fahne der Gemeinde Gesees
Die Beschreibung des neuen Wappens lautet:
"Gespalten; vorne geteilt von Silber und Schwarz, oben der schwarze
Hummelhut mit abfliegenden grünen Bändern, unten ein
silberner Eichenzweig mit zwei Blättern und einer Eichel; hinten
in Rot der silberne Kirchturm von St. Marien zum Gesees."
Der Inhalt des Hoheitszeichen ist wie folgt zu begründen:
Gesees, das mehrfach als "Krone des Hummelgaus" bezeichnet wird, ist
vor allem durch seine markante Kirche bekannt, die aus dem 11.
Jahrhundert stammt und bis ins 19. Jahrhundert als imposante Wehranlage
über dem Ort thronte. Als Hinweis darauf zeigt das Wappen im
linken Feld den Kirchturm von St. Marien zum Gesees. Der Ort wird 1321
als "Gesezze" erstmals erwähnt und ist mit Mistelgau die
älteste Siedlung des Hummelgaus. Der Name Hummelgau nimmt Bezug
auf die altfränkische Gerichtsbarkeit, d. h. die Hummelbauern sind
ursprünglich nichts anderes gewesen als die Schöffen im
Hummelding, Symbol dafür ist der sog. Hummelhut, der bis heute
Teil der Tracht ist. Der Eichenzweig stellt die Verbindung zur"
1000-jährigen Eiche" im Ortsteil Forkendorf und den Eichenreichtum
der Geseeser Umgebung her. Die Wappenfarben Silber und Rot bzw. Silber
und Schwarz weisen auf die Zugehörigkeit zu den fränkischen
Landesteilen Bayerns hin und auf die Verbindung mit dem Markgrafentum
Brandenburg-Bayreuth, die von 1321 bis 1810 dauerte.
Die Fahne zeigt drei Streifen in der Farbfolge Grün-Weiß-Schwarz; ihr ist das Gemeindewappen aufgelegt.
Dorfen
Mit Wirkung vom 1. 1. 1972 wurden die Gemeinden Hausmehring, Watzling
und Schwindkirchen (ehemals Landkreis Mühldorf) sowie Teile der
Gemeinden Eibach (sonst siehe Taufkirchen) und Schiltern (sonst siehe
Sankt Wolfgang) nach Dorfen eingegliedert. Seit 1.5.1978 gehören
auch die Gemeinden Tegembach (entstanden am 1. 1. 1972 aus
Grüntegembach und Wasentegembach) und Zeilhofen zu Dorfen.
Grüntegernbach, Hausmehring und Zeilhofen führten eigene
Gemeindewappen, die durch die Zusammenlegung untergegangen sind. In den
eingemeindeten Ortsteilen Schwindkirchen und Wasentegembach gibt es
Bestrebungen zu eigenen "0rtsteilwappen".
In Blau drei, zwei zu eins gestellte silberne Häuschen mit goldenen Dächern.
Begründung des Wappens:
Im zweiten Drittel des 14. Jahrhunderts entstanden, wohl in Auswirkung
der Privilegien von 1331, ein größeres und ein kleines
Siegel, von denen Abdrucke seit 1374 bzw. 1394 überliefert sind.
Wie auch in allen folgenden Siegeln zeigen sie im Schild drei
Häuschen als heraldisches Symbol für den Begriff "Dorf".
Trotz der Einfachheit des Bildes blieb die Farbgebung bis heute
zweifelhaft: Im 16. Jahrhundert wurde für Häuschen und Schild
Silber, für die Dächer Rot angegeben. Blau für den
Schild ist dagegen im Schrifttum seit 1812 und auch in der
Bürgermeistermedaille um 1820 bezeugt. Die obige Tingierung stammt
von Hupp. Die Farben Blau und Rot in der Gemeindeflagge dürften
auf die Wappenabbildungen aus dem 19. Jahrhundert zurückgehen. Der
1270 als herzoglicher Markt genannte Ort wurde 1954 zur Stadt erhoben.
Das Wappenbild von Dorfen ist bereits in der großen
Wappensammlung von Philipp Apian (1558/1589) und auf dem großen
Wappenblatt, das der Hofmaler Hans Mielich (1516-1573) den
Bußpsalmen des Orlando di Lasso 1565 voranstellte, enthalten.
Entwürfe des Wappens: Otto Hupp, München und Max Reinhard, Passau.
Die Stadt Dorfen (früher Markt Dorfen) führt eine Flagge in
den Farben Blau-Rot; nach Auskunft der Stadt Dorfen an das Bayer.
Hauptstaatsarchiv (20.11.1964, 25.11.1964, 10.12.1964) "besteht blau
und rot nachweislich seit ca. 150 Jahren!" Unseres Wissens mangelt es
jedoch an älteren Nachweisen, zumindest für die Flagge.
Die Farben hängen mit der unkorrekten Verwendung des von blau und
rot schräggetellten Wappens zusammen. In den 60er und 70er Jahren
wurde vehement auf der Verwendung dieser falschen Form des Wappens
bestanden (z.B. Briefkopf der Stadtverwaltung oder Heimatunterricht in
der Grundschule). Mittlerweile ist die offizielle und halboffizielle
Verwendung des Wappens zur korrekten Form (einfarbig blauer Schild)
übergegangen.
Wann und warum die Flaggenfarben (und fälschlichen Wappenfarben)
in dieser Form entstanden sind, ließ sich nicht herausfinden
Ansichten" findet. Auf keinem einzigen historischen Foto in "Dorfen in
alten sich eine Flagge, die als blau-rot angesprochen werden
könnte (häufig treten weiß-blaue Flaggen auf, einmal
Hakenkreuzflaggen). Auch während der Feierlichkeiten zur
Stadterhebung 1954 wurden keine blau-roten Flaggen verwendet. Erstmals
wurden also die Flaggen wohl irgendwann zwischen 1954 und 1964
geführt.
Die heute geführte Form der Flagge ist ein Banner mit oder ohne aufgelegtem Wappen.
Die Flagge ist üblicherweise 400 x 145 cm groß (Proportionen
11:4), das Wappen (falls vorhanden) hat 60% der Breite der Flagge.
Historische Bildquellen:
Wappen des Marktes Dorfen
1. Siegelabdruck, Urkunde der Bairischen Landschaft, 1374,
Hauptstaatsarchiv, Fasc. 21. Das Schildbild zeigt spitzgiebelige Tore
(nicht Häuser) in Frontalansicht.
2. Siegelabdruck 1394.
3. Siegelabdruck 1588.
4. Landtafel von Hofmaler Hans Mielich (1565). Dieses Wappenblatt, das
den Bußpsalmen des Orlando di Lasso vorangestellt wurde, zeigt
die Vertreter des Prälatenstandes, der Städte, Märkte
und ehemaligen Grafschaften, die im Herzogtum Bayern aufgegangen sind.
Neben Dorfen finden sich die Wappen von Erding und Wartenberg.
5. Wening, M. (1701-26):
Historico-topographica descriptio. Das ist.- Beschreibung, Deß
Chunfürsten- vnd Hertzogthumbs Ober- vnd Nidem Bayrn. Weiches in
vier Theil oder Renntärnbter, Als Oberlandts München vnd
Burgkhausen, Vnderlands aber in Landshuet vnd Straubing abgetheilt ist-
Warbey alte Stätt, Märckt, ClÖster, Grafvnd
Herrschaften, Schlösser, Probsteyen, Commenduren, Hofmarchen, Sitz
vnd Sedl ... vorgestellt werden. München/Straubing, Band Renntambt
Landshuet.
6. Fresko mit Dorfener Wappen von Johann Evangelist Mang (1799, restauriert 1902); Dorfen, Marktkirche.
7. Siegel 1801.
8. Siebmacher'sche Wappenbücher
Band 1, 4. Abteilung: Wappen der Städte und Märkte in
Deutschland und den angrenzenden Ländern. Nürnberg 1885, S.
11.
Dorfen, Markt in Oberbayern,
führte zu Anfang des XV. Jahrhunderts bereits das
gegenwärtige noch übliche Wappenbild, die drei Häuser,
und ich habe vergleichshalber auf der Tafel zwei Wappen der Stadt nach
Originalen von 1450 und 1720 gegeben. Die Feldesfarbe ist b., die der
Häuser s. mit r. Dächern.
Abbildung: Tafel 20.
9. Stuckverzierung, farbig gefaßt, Wesner- oder Kirch-Tor
(nördliches Tor), Marktseite, 19. Jh., restauriert und in
korrekter Farbgebung gefasst 1983.
10. Hupp, 0. 0: Deutsche Ortswappen Bayern Kreis Oberbayern. Bremen (Kaffee-HandelsAktiengesellschaft), Nr. 14.
Dorfen; Markt, 2277 Einwohner (1925); Wappen:
In Blau ein heraldisches Dorf, das heißt drei kleine, zu 2:1
gestellte weiße Häuser mit Strohdächern. Der Ort
erhielt 1331 Stadtrechte. Das wohl gleichzeitige SIGILLVIVI CIVIVM IN
DORFEN bringt einen Dreieckschild mit den drei Häuslein. Schon
1394 erscheint daneben ein weit kleinerer Stempel mit gleichem Wappen
und gleicher Schrift. Noch am Schluss des 16. Jahrhunderts wird der Ort
als Civitas, von da an als Marckht bezeichnet.
11. Dorfen, Öttinger Tor.
12. Dorfen, Pfarrkirche.
13. Oberdorfen, Pfarrkirche St. Georg.
Literatur:
Hupp, 0. (): Deutsche Ortswappen Bayern Kreis Oberbayern. Bremen (Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft), Nr. 14.
Rudolf Kirmeyer: 's Dorfner Wappen.
Press, E. et al. (1963): Im Zeichen des Pferdes - Ein Buch vom Landkreis Erding. Erding (Landkreis Efding), S.234.
Stadler, K. (1965): Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland. Band 4
Die Gemeindewappen des Freistaates Bayern 1. Teil A-L. Bremen
(Angelsachsen-Verlag), S. 42.
Schmöger, J.A. (1973): Zwölfhundert Jahre Dorfen. Festschrift
zur zwölfhundertjährigen Wiederkeht der ersten urkundlichen
Erwähnung Dorfens 773-1973. Stadt Dorfen, S. 14.
Dorfen (1980). Broschüre. Kissing (Weka-Verlag), S. 2.
Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 22./23.04.1978.
Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 02.12.1994.
Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 23.10.1996.
Erdinger Neueste Nachrichten (Lokalteil der Süddeutschen Zeitung), 26./27.10.1996.
Hausmehring (ehemalige Gemeinde)
Gespalten; vorne im Eisenhutschnitt gespalten von Gold und Rot, hinten
in Silber ein stehender schwarz gekleideter Mann, der in der Rechten
einen bewurzelten Baum hält.
Begründung des Wappens:
Neben verschiedenen freieigenen bäuerlichen Anwesen in der
Gemarkung Hausmehring und dem Grundbesitz von Klöstern und Kirchen
hatte die Hofmark Moosen umfangreiche gerichts- und grundherrliche
Rechte im Bereich der heutigen Gemeinde. Als Inhaber dieses
Niedergerichtsbezirkes erschienen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert die
adeligen Familien von Haslang und Westacher. Deren Wappen (Haslang:
Gespalten im Eisenhutschnitt; Westacher: In Silber ein schwarz
gekleideter Mann, einen grünen Baum haltend) eignen sich daher gut
dazu, die geschichtliche Entwicklung innerhalb des Gemeindegebietes
historisch zu versinnbildlichen.
Das Bayer. Staatsministerium des Innern stimmte am 10. August 1965 der Annahme des Wappens zu.
Entwurf des Wappens: Max Reinhard, Passau.
Historische Bildquellen:
Wappen der Haslang
1. Tafel der Ritterschaft im Herzogtum Bayern (ca. 1570)
EQVESTRIS ORDINIS COMITVM BARONVM ET ALIORVM NOBILIVM VTRIVSQUE BAVARIAE ALVMNORVM NEC NON ET ANTIQVOR TRIVMPHATORVM INSIGNIA
2. Grabstein des Joseph Heinrich Freiherr von Lemmingen (t 1738), nach
dem Tode seiner Ehefrau zum Priester geweiht; Langenpreising,
Pfarrkirche St. Martin, Altarraum, Westwand.
Der Stein zeigt in Wappen die Genealogie Lernmingen und die Ahnenprobe
für die Ehefrau Maria Francisca Freiin von Sandizell, darunter
auch das Wappen Haslang, neben anderen altbairischen Familien.
Der Stein nennt, sehr bemerkenswert, auch den Sohn und Nachfolger des späteren Priesters.
Hasslang
zu Hasslangkreit und Hohenkammer, bayr. Uradel, stanim- und
wappengenossen mit den v. Kemnat, Erbhofmeister in Bayern 1618,
Freiherrn ...,Grafen ... Im Georgi-Ritter-Orden aufgeschworen 1729 und
1762. Im Mannstamm erloschen 1804. Führten immer das Stammwappen:
Von G. und R. im Eisenhutschnitt gespalten. - Auf dem Helm ein
g.-gestülpter gekrönter r. Hut, mit sw. Federbusch. Decken:
r., g. Im Georgi-Orden ist das Wappen 1762 mit etwas anderem Kleinod,
und mit b., s. Decken (letzteres sicher unrichtig) aufgeschworen.
Abbildung: Tafel 12.
Wappen der Westacher (1434)
Aus der Familie Westacher sind mehrere Richter hervorgegangen:
Jakob, Klosterrichter Ebersberg 1518-20, Landrichter Dorfen 1524, Landrichter Erding 1530-39;
Alex, Landrichter Dorfen 1524-36;
Hans (Franz) Georg, Landrichter Dorfen 1554-1561, Erding 1561-1600;
Johann Ferdinand, Landrichter Dorfen 1696-1722.
1. Tafel der Ritterschaft im Herzogtum Bayern (ca. 1570)
EQVESTRIS ORDINIS COMITVM BARONVM ET ALIORVM NOBILIVM VTRIVSQUE BAVARIAE ALVMNORVM NEC NON ET ANTIQVOR TRIVMPHATORVM INSIGNIA
2. Grabstein, Rotmarmor, der Eheleute Hans Christoph Puecher (t 1620)
und Maria Westacher (t 1645), Jettenstetten, Filialkirche St.
Margaretha.
Der Stein zeigt die beiden Wappen: Puecher und Westacher.
3. Siebmacher'sche Wappenbücher Band VI, 1. Abteilung: Abgestorbener bayerischer Adel. Nürnberg 1882, S. 192.
Westacher
v. Arinsdorf (B. A. Wasserburg); Hans W. z. A. 1434; Hans Georg W. z.
A., Pfleger zu Erding, t 1600; sein Sohn Hans Georg, Pfleger und
Landrichter zu Eggenfelden. Er und sein Bruder Hans Johann stehen im
Hofwappenbuch des Herzogs Ferdinand (ca. 1600).
In dem genannten Hofwappenbuch steht 1) "Wostaer zu Wöstam vnd zum
Wög das alt wapen": in G. ein sw.-gekleideter Mann (Kragen g.),
einen ausgerissenen gr. Baum in der Rechten tragend. Helm: der Mann
wachsend. Decken: sw. g. Ferner 2) das Wappen der oben genannten
Brüder: in B. der Mann g.-bekleidet mit sw.-gepanzerter Brust; der
Baum ohne Wurzel. Gekr. Helm: der Mann (sw.-bekleidet) wachsend.
Decken: b. g. (No. 1).
Im Wappenbuch des Herzogs Albrecht 1560 ist der Schild b, der Mann sw.-bekleidet, mit einem Becher in der Rechten.
Die Apian'sche Wappensammlung gibt den Schild s., den Mann
sw.-bekleidet mit gr. Baum. - Das Wappen bei Hund stimmt mit dem "alten
Wappen" überein.
Vermehrtes Wappen 1. u. 4. Stammwappen 2. u. 3. von B. S. gespalten mit
zwei Wecken verwechs. Tinctur. Zwei Helme: 1. gekr. zum Stammwappen.
11. niedriger von S. B. gespaltener Hut, der Stulp das Bild des Feldes
2 wiederholend, der Hut mit drei b. - s. b - s. Federn besteckt (die
mittlere gespalten). Decken: b. g. -b. s.
Mit diesem Wappen erscheinen die W. - wie viele andere Geschlechter des
Uradels - bei Siebmacher IV, 192 unter den "Geadelten". Wahrscheinlich
haben die W. eine Wappenvermehrung ausgebracht, die zu dieser
Bezeichnung Anlass gegeben hat. Uebrigens ist das vermehrte Wappen
schon der Maria W., Gattin des Johann Christoph v. Puech (ca. 1600) in
einer Ahnentafel belegt.
Abbildung: Tafel 194.
4. Armstorf, Kirche St. Laurentius, Grabstein.
Literatur:
Unser Bayern (Heimatbeilage der Bayerischen Staatszeitung) Bd. 14 (1965), S. 88.
Tegernbach (ehemalige Gemeinde)
Zum 1. 1. 1972 fusionierten die Gemeinden Grüntegembach und
Wasentegembach zur Gemeinde Tegembach. Das Wappen der Gemeinde
Grüntegernbach ist damit untergegangen. Seit 1.5.1978 gehören
die Gemeinden Tegembach und Zeilhofen zu Dorfen. Im nach Dorfen
eingemeindeten Wasentegembach gibt es Bestrebungen zu einem eigenen
"Ortsteilwappen".
Die ehemalige Gemeinde Tegernbach führte kein eigenes Wappen,
sondern das kleine bayerische Staatswappen ("Schräg gerautet von
Silber und Blau; auf dem Schild eine mit Steinen besetzte goldene
Volkskrone mit fünf Blättern") im Siegel.
Begründung des Wappens:
Als Gemeinde ohne eigenes Wappen führte die Gemeinde Tegernbach
vom 1.1. 1972 bis zum 30.4.1978 das kleine bayerische Staatswappen im
Siegel.
Grüntegernbach (ehemalige Gemeinde)
Schild geteilt; oben in Rot gekreuzt ein goldener und ein silberner Schlüssel; unten Eisenhutfeh.
Begründung des Wappens:
Das Wappen lehnt sich an die historischen Wappen zweier bedeutender
ehemaliger Grund- bzw. Hofmarksherrschaften an. Mit der Bildung der
Hofinark im 16. Jahrhundert ist das Geschlecht der Grafen von
Pappenheim verbunden, das damals auch das nahe Schloss Schwindegg
besaß. 1646 gelangte die Hofmark Grüntegembach durch Kauf an
das Fürststift Berchtesgaden, das sie zusammen mit den stiftischen
Hofrnarken Wasentegernbach, Jettenstetten, Breitenloh, Eibach und Haus
durch sein Pflegamt in Wasentegernbach verwalten ließ. Das
Eisenhutfeh, ein sog. heraldisches Pelzwerk (mit dem einst die
Kampfschilde überzogen waren), ist das Stammwappen der
Marschälle von Pappenheim. Das seit dem 15. Jahrhundert bekannte
Hauptwappen des Stiftes Berchtesgaden sind die beiden Schlüssel
des Hl. Petrus als des Stiftspatrons.
Das Bayer. Staatsministerium des Innern stimmte am 6. Juli 1954 der Annahme des Wappens zu.
Entwurf des Wappens: Emil Werz, München.
Historische Bildquellen:
Wappen des Fürststifts Berchtesgaden
1. Tympanon in der nördlichen Vorhalle der Stiftskirche
Berchtesgaden (von Rueland Frueauf d. Ä, 1474). Neben dem Wappen
des Fürststifts Berchtesgaden das Wappen des Propstes, Erasmus
Pretschlaipfer.
2. Abbildung aus: Zimmermann, E.
(1930): Bayerische Klosterheraldik. Die Wappen der Äbte und
Pröpste der bis zur allgemeinen Säkularisation in Ober- und
Niederbayern, der Oberpfalz und bayerisch Schwaben bestandenen
Herrenklöster. München (Selbstverlag), S.
3. Abbildung aus: Treml, M et aL
(1989): Politische Geschichte Bayerns. Hefte zur Bayerischen Geschichte
Bd. 9. München, Haus der Bayerischen Geschichte, Titelblatt.
Wappen der Grafen von Pappenheim.
1. Gewölbeschlussstein, farbig gefasst, 15. Jh., St. Wolfgang,
Pfarrkirche, Hauptschiff. Die Schlusssteine des Gewölbes zeigen,
neben dem Haager Pferd, die Wappen verwandter Familien (Reihe der
Gräfinnen-), die sich an den Kosten des Kirchenbaues beiteiligt
haben sollen.
2. Tafel der Ritterschaft im Herzogtum Bayern (ca. 1570): EQVESTRIS
ORDINIS COMITVM BARONVM ET ALIORVM NOBILIVM VTRIVSQUE BAVARIAE
ALVMNORVM NEC NON ET ANTIQVOR TRIVMPHATORVM INSIGNIA
3. Siebmacher'sche Wappenbücher Band 11, 1. Abteilung: Der Adel des Königreichs Bayern. Nürnberg 1856, S. 18.
Pappenheim,
Wer sollte die Pappenheim nicht kennen, die fast tausendjährigen
Erbmarschalle des heiligen römischen Reichs! Noch ist erst kurze
Zeit verflossen, dass Graf Karl, der letzte Pappenheim, der bei der
letzten deutschen Kaiserkrönung zu Frankfurt im Jahre 1792 als
Erbmarschall mit dem silbernen Maass sein Amt versah, gestorben. Als
Erinnerungszeichen ihrer hohen Würde führen die P. im 1. und
4. Felde ihres Schildes die rothen Schwerter, gleich den ehemaligen
Erzmarschallen und Kurfürsten von Sachsen. Im 2. und 3. Felde
steht ihr angebomes Wappen: fünf s. Eisenhütlein im b. Felde,
und im g. Schildeshaupte ein sw. Doppeladler, mit den Buchstaben F. II.
auf der Brust, den ihnen Kaiser Ferdinand II. verliehen hat im Jahre
1628. - Von den zwei Helmen trägt der I. zwei sw. und s. getheilte
Banner mit den rothen Schwertern, und der 11. ein gekröntes, g.
-gekleidetes Mohrenkind ohne Arme, als Kleinod ihres Stammwappens
(Calatin). Die Decken sind rechts sw. und s., links r. und s. Das Haupt
des Geschlechtes führt den Titel "Erlaucht." Abbildung: Tafel 11.
Literatur:
Oberbayerisches Archiv Bd. 79 (1954), S. 159, 161.
Press, E. et al. (1963): Im Zeichen des Pferdes - Ein Buch vom
Landkreis Erding. Erding (Landkreis Erding), S. 260. Schöberl, H.
(1979): Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Grüntegernbach. in:
Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr Grüntegernbach am Freitag,
8., Samstag, 9. und Sonntag, 10. Juni 1979, S. 35-39.
Zeilhofen (ehemalige Gemeinde)
Gespalten von Schwarz und Silber; vorne ein roter Balken.
Begründung des Wappens:
Zeilhofen, das im 15. und 16. Jahrhundert als Edelsitz erwähnt
wird und das 1674 die Rechtsstellung einer geschlossenen Hofinark
(eigener Niedergerichtsbezirk) erhielt, war von 1368 bis 1615 in
Händen des Adelsgeschlechts der Zeilhofer. Diese Familie stand in
engster Verbindung mit dem Gebiet der heutigen Gemeinde, was unter
anderem auch durch die Übernahme des Ortsnamens als Familiennamen
erhellt wird.
Das Wappen der Zeilhofer in der durch Siegelabdrucke und Abbildungen in
Wappenbüchern überlieferten Form und Farbe eignet sich
vorzüglich als neuzeitliches Gemeindewappen, wodurch ein
bedeutendes Stück der Ortsgeschichte symbolisch dokumentiert wird.
Das Bayer. Staatsministerium des Innern stimmte am 17. September 1962 der Annahme des Wappens zu.
Entwurf des Wappens: Ernst Rößner, Bad Tölz.
Historische Bildquellen:
Wappen der Zeilhofer (1368).
Aus der Familie entstammen:
Peter, Landrichter Dorfen, 1363-1375,
Peter, Landrichter Dorfen, 1392-1403 und 1414-1417,
Peter, Landrichter Dorfen, 1482,
Theobald, Pfleger Erding 1439, Richter Erding 1438-1440,
Tobias, Pflegsverwalter Erding 1627-1630 (163 1).
1. Gewölbeschlussstein, farbig gefasst, Oberdorfen, Pfarrkirche St. Georg.
2. Tafel der Ritterschaft im Herzogtum Bayern (ca. 1570)
EQVESTRIS ORDINIS COMITVM BARONVM ET ALIORVM NOBELIVM VTRIVSQUE BAVARIAE ALVMNORVM NEC NON ET ANTIQVOR TRIVMPHATORVM INSIGNIA
Zeilhover
Altbayern. Peter von Zeilhof 1368 t 1377. Peter 1401 Richter zu Dorfen.
Der edl gestrenge Tobias v. u. z. Zeilhofen churfürstl.
Pflegsverwalter zu Erding t 1630.
Wappen: Von Silber u. schwarz gespalten, hinter ein r. Balken. Helm:
zwei Hörner eines s., das andere schwarz mit r. Balken. Decken:
schwarz silber. - r. s.
Abbildung: Tafel 64.
Literatur:
Unser Bayern (Heimatbeilage der Bayerischen Staatszeitung) Bd. 11 (1962), S. 88.
Press, E. et al. (1963): Im Zeichen des Pferdes - Ein Buch vom
Landkreis Erding. Erding (Landkreis Erding), S.339. Landkreis Erding
(Hrsg.) (1985): Landkreis Erding - Land und Leute, Geschichte,
Wirtschaft, Kultur. Erding (Landkreis Erding), S. 302.
Wappen und Fahne der Gemeinde Holzheim
Beschreibung:
Durch einen schmalen silbernen Wellenpfahl gespalten von Blau und Rot,
vorne fünf, 2:1:2 gestellte, fünfstrahlige goldene
Sterne,hinten eine silberne Kanne.
Begründung:
Die vordere Wappenhälfte mit den fünf Sternen stellt das
Wappen der Familie Riederer von Paar dar, die im Mittelalter als
Hofmarksinhaber in Riedheim nachweisbar sind. Die fünf Sterne
symbolisieren gleichzeitig die 5 Gemeindeteile. Die hintere
Wappenhälfte zeigt die Kanne als Wappensymbol der Holzheimer, die
seit dem Mittelalter im Gemeindegebiet ansässig waren. (Grabsteine
an der Außenwand der Pfarrkirche Holzheim). Auf die durch das
Gemeindegebiet fließende kleine Paar verweist der silberne
Wellenpfahl.
Annahme:
Der Gemeinderat hat das Wappen am 10. Februar 1987 angenommen, die
Regierung von Schwaben hat dem mit Urkunde vom 04. Februar 1988
zugestimmt.
Fahne:
Blau - Weiß - Rot.
Auf die Fahne kann das Gemeindewappen aufgelegt werden.
Im Jahr 1979 hat die Gemeinde Heldenstein durch Gemeinderatsbeschluss und mit Zustimmung der Regierung von Oberbayern dieses Wappen angenommen.
"Gespalten von Rot und Gold; vorne über zwei silbernen
Wellenbalken ein gestieltes silbernes Seerosenblatt, hinten ein
grüner rotbewehrter Panther."
Der Inhalt des Wappens ist wie folgt zu begründen:
Das silberne Seerosenblatt erinnert an das Klosterwappen von Seeon;
dieses Kloster hatte im heutigen Gemeindegebiet (Lauterbach) schon seit
dem 11. Jahrhundert umfangreichen Grundbesitz. Der grüne Panther
ist das Wappentier der Grafschaft Kraiburg und weist auf den starken
Besitzanteil dieser Grafschaft innerhalb der heutigen Gemeinde hin. Die
beiden Wellenbalken als Symbole für "Bach" reden für die
beiden eingemeindeten Gemeinden Weidenbach und Lauterbach, die heute
mit dem namensgebenden Ort Heldenstein die neue Gemeinde Heldenstein
bilden. Schließlich wurden die beiden Schildhälften in Rot
und Gold gehalten, um damit auf das Erzstift Salzburg anzuspielen, das
seit dem Hochmittelalter im heutigen Gemeindegebiet Herrschaftsrechte
ausübte.
Marquartstein
Am 17.10.1951 hat das Bayerische Staatsministerium des Innern der
Gemeinde Marquartstein das Wappen mit folgender Beschreibung verliehen:
"Gespalten; vorne in Silber ein schwarzer Giebel mit vier Stufen,
hinten in Blau zwei gekreuzte silberne Pilgerstäbe, auf der
Kreuzung belegt mit einer silbernen Pilgermuschel."
Begründung des Inhaltes:
Das Gemeindewappen zeigt in gespaltenem Schild den Stufengiebel als
Wappenfigur der ausgestorbenen Herren von Hohenstein, hinten das
"geminderte" Wappen der Freiherrn von Tautphoeus. Die Herrschaft der
Hohensteiner in Marquartstein und die ihnen zugeschriebene
Gründung der dortigen Burg fällt noch in das 11./12.
Jahrhundert. Wappenbücher des 17. Jhrh. bekunden als Wappenfigur
der Hohensteiner den in 4 Stufen aufsteigenden schwarzen Giebel in
Silber. Alte Originalsiegel des Geschlechts fehlen. Die Aufnahme des
Wahrzeichens der Familie von Tautphoeus ins Marquartsteiner
Gemeindewappen ist durchaus berechtigt. Das stark verfallene alte
wittelsbachische Pflegeschloß Marquartstein fand vor nahezu 100
Jahren in Cajetan Frhrn. v. Tautphoeus, königlicher Kammerherr und
Ministerialrat, und seiner Frau Montgomery aus dem gräflichen Haus
Englinton-Winton seine Wiedererbauer.
Staudach-Egerndach
Am 20.07.1972 hat das Bayerische Staatsministerium des Innern der
Gemeinde StaudachEgerndach das Wappen mit folgender Beschreibung
verliehen:
"In Blau über einer aus silbernem Stufengiebel wachsenden silbernen heraldischen Lilie schwebend ein goldenes Andreaskreuz"
Begründung des Inhaltes:
Das Achental und somit auch die Burg Hohenstein war bereits um 1000 im
Besitz des auf der Baumburg residierenden Chiemgau-Grafengeschlechts
der Sighardinger. Nach ihr benannten sich die von den Sighardinger
stammenden Grafen als Herren von Hohenstein, die bis Ende des 14.
Jahrhunderts nachweisbar sind. Ein aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts
überliefertes Hohensteinwappen zeigt eine aus dem Giebel, d. h.
aufeinander geschichtete Steine, wachsende Lilie. Im Gemeindewappen
wird somit die Ortsgeschichte repräsentiert. Ein in Egerndach
begütert und mit den Hohensteinern versippt gewesenes
Edelgeschlecht gilt als Errichter der ersten Kirche St. Andreas. Das
Kirchenpatrozinium von Egerndach, St. Andreas, wird deshalb im Wappen
durch Wiedergabe des sogenannten Andreaskreuzes berücksichtigt.
Mit den Grundfarben Silber und Blau ist die alte Zugehörigkeit zu
Bayern.