Tagungsbericht über den 29. Deutschen Vexillologentag in Hamburg

Das diesjährige Vexillologentreffen verlief aus verschiedenen Gründen in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich, und es war lange Zeit überhaupt nicht sicher, ob es überhaupt würde stattfinden können. Die Mehrheit des Vorstandes hatte ein Präsenztreffen präferiert. Auf dem 28. DVT wurde der 26. September als Termin gewählt. Als dann bekannt wurde, dass an eben diesem Termin die Bundestagswahlen 2021 stattfinden würden, wurde über viele Wochen kein Ersatztermin bekannt gegeben. Ein Problem war es schon im Vorfeld, einen geeigneten Tagungsort zu finden, denn die meisten Hotels waren unter Pandemie Bedingungen nicht bereit, Ihre Tagungsräume zu öffnen, schon gar nicht für eine eher kleine Gesellschaft. Die mehrfache Verschiebung des Termins kurz vor dem Treffen erschwerte die Vorbereitungen erheblich und am Ende blieben sogar Mitglieder fern, die eigentlich bislang jedes Mal gekommen waren. So fanden am Ende nur 9 Delegierte den Weg nach Hamburg, nicht eben viel für eine so große Stadt.

Am Ende blieb nur ein Gemeinderaum der Evangelisch-Freikirchlichen-Gemeinde in Hamburg-Hamm als Tagungsort übrig, der am Sonntag wegen des obligatorischen Gottesdienstes natürlich nicht zur Verfügung stand.

Von den 9 Delegierten hatten sich bereits 6 am Vorabend in einem zur Kneipe umgestalteten ehemaligen S-Bahnhof zu einem gemütlichen Beisammensein eingefunden.

Das eigentliche Treffen war in erster Linie ein Arbeitstreffen. Zum Versammlungsleiter wurde Klaus-Michael Schneider bestimmt. Die Satzung musste angepasst werden, da die Anzahl der Vorstandsmitglieder von vier auf drei reduziert werden musste, weil nicht genügend Kandidaten zur Verfügung standen. Außerdem wurde die künftige Erstellung einer Rahmengeschäftsordnung in der Satzung verankert, in der die normalen Routinen beschrieben werden sollen, so dass bei deren Änderung nicht jedes Mal erneut die Satzung kostenpflichtig geändert werden müsste. Auf Grund der trüben Erfahrungen der letzten zwei Jahre wurden auch die Anhörungsverfahren im Umgang mit Mitgliedern, die den Verein schädigen, gestrafft.

Als neue Vorstände wurden Jörg Majewski ( Vorsitzender), Dirk Schönberger (stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer) sowie Frank-René Putz (Schatzmeister) bei je einer Enthaltung gewählt. Letzterer war zwar nicht persönlich anwesend, hatte aber bereits im Vorfeld seine Bereitschaft zur Kandidatur erklärt.

Abschließend wurden noch die Tagungsorte für die nächsten beiden Jahre festgelegt. Das Treffen 2022 soll entweder in Halle an der Saale oder in Mainz stattfinden. Dieses Mal wurden auch gleich zwei ögliche Wochenenden vorgeschlagen, und zwar entweder der 9.9.2022 – 11.9.2022 oder der 23.9.2022 bis 25.9.2022. 2023 soll das treffen in Hannover stattfinden. Der avisierte Tagungsort ist schon weit im Voraus ausgebucht. Ein Termin soll daher erst beim nächsten Treffen festgelegt werden. Bei der Wahl der Tagungsorte soll künftig auf eine relativ zentrale Lage in Deutschland und eine gute Erreichbarkeit mit der Bahn geachtet werden. Grund dafür ist die Alltagsstruktur unserer Mitglieder.

Inklusive einer pandemiebedingt obligatorischen Lüftungspause konnte das ganze Programm in gut 2 Stunden abgewickelt werden. So blieb noch Zeit für ein kurzes Vortragsprogramm. Klaus-Michael Schneider begann mit einer kurzen Information über den Gastgeber, den Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden. Er fuhr fort mit einem Vortrag über die Flaggen und Wappen der kleineren Kanarischen Inseln (El Hierro, La Gomera, (San Miguel de) la Palma, Fuerteventura und Lanzarote. Es folgte ein Vortrag von Klaus Günther, der uns über neuere Entwicklung bei den deutschen Kommunalflaggen informierte, genauer gesagt über Änderungen in Hessen. Darüber hinaus gab er einen tiefen Einblick über die Neuerungen in Sachsen, das Bundesland, über das die DGF bislang nur wenige Informationen hatte. Abschließend referierte Jörg Majewski zunächst über die liebevoll zusammengestellte Flaggensammlung, die ohne digitale Hilfsmittel entstand, von Ernst Günther, der viel zu früh verstorben ist. Anschließend berichtete Jörg Majewski noch über diverse Neuerungen in Europa, so z.B. die bislang nur teilweise anerkannten Department Flaggen eines französischen Künstlers, die Flaggen der neuen Fylkes (Bezirke) in Norwegen und die Situation in Litauen.

Der Abend wurde in einem fußläufig erreichbaren griechischen Restaurant verbracht. Auf die Präsentation von Flaggen wurde diesmal verzichtet. Drei Teilnehmer besuchten am folgenden Sonntag nach dem offiziellen Ende noch das Internationale Maritime Museum, das unter anderem auch eine größere Anzahl von Flaggen, meist von Reedereien, ausstellt.

Zusammenfassend stand der Verein dieses Jahr am Abgrund, wie so viele andere in der Pandemie wahrscheinlich auch. Es soll an dieser Stelle ausdrücklich den Mitgliedern gedankt werden, die nicht selbst kommen konnten, aber durch Ihre diesmal hohe Anzahl von Stimmenübertragungen dazu beigetragen haben, das die erforderlichen Satzungsänderungen beschlossen werden konnten.


Die Tagungsflagge

         
Im Int. Maritimen Museum gibt es neben allerlei Schiffsmodellen, ein leibhaftiges Mini-U-Boot , Dioramen, Zubehör vom Werkzeug bis zum Schiffsgeschirr, Karten, Büchern und natürlich zahlreiche Flaggen zu sehen. Links im Bild ist der Breitwimpel der deutschen Kaiserin, in der Mitte die Flagge der Ersten Deutschen Walfang Gesellschaft und rechts eine Seite aus einem Signalbuch der Royal Navy.


Klaus-Michael Schneider moderiert die Mitgliederversammlung 2021.


Gastgeber war die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Hamburg-Hamm, in der Mitte die Bundesflagge des BEFG in Deutschland.


Die Teilnehmer haben sich vor einem Restaurant hinter der Tagungsflagge versammelt.

Klaus-Michael Schneider, 12.12.2021

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