19. Deutsches Vexillologentreffen 2011 in Rastatt

  

Nachdem sich die meisten Teilnehmer bereits am Vorabend im Restaurant und Hotel zum Engel eingefunden und bei einem gemeinsamen Abendessen - immer wieder unterbrochen durch die Ankunft weitere Teilnehmer - unterhaltsame Stunden verbrachten, kam man am ersten Tag des Treffens morgens im Wehrgeschichtlichen Museum im schönen Rastatter Schloss um 10.00 Uhr zusammen.

Nachdem der Vorsitzende der DGF, Jörg Majewski, die Zusammenkunft offiziell eröffnet hatte, übergab er das Wort Herrn Dr. Schmidt, dem ehemaligen Direktor dieses Museum, zu einer Führung durch die Sammlungen. Man merkte sofort, das ist ein Experte, der sich nicht nur in der Wehrgeschichte auskennt, sondern auch ein begeisterter Freund der Vexillologie ist. Er ist nicht nur mit den Beständen des von ihm lange Jahre geführten und entwickelten Museums vertraut, sondern kennt sich auch in den Beständen anderer deutscher Museen aus, besonders natürlich im Deutschen Historischen Museum Berlin, das aus Rastatt zahlreiche, bestens restaurierte Fahnen erhielt, die zum Bestand des früheren Berliner Zeughauses gehörten. Aber er machte uns nicht nur mit den Schmuckstücken der WGM bekannt, Fahnenspitzen, Traditionsbändern, selbst Schulterstücken und -klappen, der verschiedenen deutschen militärischen Einheiten. In seinem Vortrag am Nachmittag über die Fahnensammlung des Rastatter Museums zeige er uns viele detaillierte Beispiele der fachgerechten Aufbewahrung von Flaggen und Fahnen, sondern auch der Kompliziertheit der Restaurierung von Fahnen. Begeisterter Beifall war der verdiente Lohn für die ausgezeichnete Führung und den informativen Vortrag zu Fragen, die dem normalem Fahnenfreund sonst nicht bewusst sind, denn er sieht ja in der Regel nur das fertige Produkt.

  

Nach einer kurzen Pause erläuterte Pascal Vagnat kommunale Fahnen des Elsass. Strasbourg, Mulhouse und Thann u. a. waren Beispiele, aber auch Sélestat, Wissembourg und Colmar im Elsass vorkommende Wappenflaggen wurden anhand interessiert aufgenommener bildlicher Beispiele gezeigt.

Den Schluss des Vortragszyklus dieses ersten Tages machte Jörg Majewski mit seinen Darlegungen über die Methode des Drehens von Flaggen, der Verwandlung normaler Flaggen (Hissflaggen) in hochformatige oder Hoch- bzw. Bannerflaggen. Natürlich gibt es auch Beispiele, wie er ausführte, bei denen eine derartige Umwandlung unmöglich ist. Den Abend beschloss ein gemeinsames Abendessen in Ratsstübl in der Kaiserstrasse.

  

Der zweite Tag des Treffens begann mit dem Vortrag von Jörg Karaschewski zu den Flaggen der deutschen Freimaurer. Er erläuterte den Umfang der Freimaurerbewegung in Deutschland, deren Aufbau in Logen und Großlogen. Noch interessanter wurde seine Vortrag, als er die Symbole des Freimaurer erläuterte, Bilder von Flaggen einiger Logen sowie Ordensflaggen und Ordenskreuze zeigte und Flaggen besonderer Ordensabteilungen und deren Wappen den Teilnehmern im Bild näher brachte.

Anschließend behandelte Roman Klimeš die Wappen und Flaggen Libyens. Nach der Darstellung der Gliederung des Landes in Cyrenaika, Tripolitanien und Fezzan, begann er mit dem Königreich Cyrenaika, zeigte die Flagge König Idris' und schilderte dann die Entwicklung der libyschen Flaggen und Wappen in den Jahren von 1972 bis heute.

  

Michael Zander aus Hamburg ging anhand sehr interessanter Bilder, u. a. von einem Tag der Offenen Tür des Bundeskanzleramtes, der Frage nach: "Wie flaggt die Bundeskanzlerin?". Er beschrieb die angewendete Reihenfolge von Flaggen, sprach über die bevorzugte Stelle und die Ehrenposition von Flaggen bei mehreren Flaggenmasten, je nach dem Anlass. Aber auch die Autoflagge des Wagens der Bundeskanzlerin, Flaggenanordnungen bei internationalen Tagungen, Pressekonferenzen sowie dekorative Flaggenanordnungen waren Gegenstand seiner Ausführungen.

Zum Abschluss der Vortragsreihe des 19. DVT sprach Marcus Schmöger über "Die Geschichte der Flagge von San Marino", beginnend mit der Flagge von 1465 in den Farben Violett-Weiß-Rot, er beschrieb die Kokarde von 1797, die Gestaltung der Krone im Wappen von 1862, bis er mit der Verfassung vom 22.07.2011 zum Abschluss kam.

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